Na, plagt dich auch schon das schlechte Gewissen, weil du keinen deiner Neujahrsvorsätze mehr als zwei Wochen durchziehen konntest? Wir haben die Lösung für dich: Garten-Vorsätze! Während die Laufschuhe und Stricknadeln längst in der Ecke liegen, beginnt das Gartenjahr gerade erst und wartet auf deinen Tatendrang. Wir haben euch auf Instagram gefragt, wie ihr euer Leben 2023 grüner machen wollt. Das waren eure Antworten.
Das erwartet dich:
Ein zweites Hochbeet bauen
Eine Kräuterspirale und zwei Hochbeete im Garten anlegen
Selber ein Insektenhotel bauen und auf meinen wunderschönen grünen Balkon hängen
Du gehörst nicht zu dieser Kategorie und bist froh, wenn du dir mit der Gartenschere nicht den Finger abschneidest? Dann fang doch mit ebenerdigen Beeten oder Töpfen an. Und auch für ein Insektenhotel brauchst du nicht viel handwerkliche Erfahrung – denn die Krabbler interessieren sich weder für rechte Winkel noch für Pastellfarben. Ein paar Dinge solltest du beim Bau dennoch beachten:
Standort: Sonnig (Südost oder Südwest), wind- und wettergeschützt, 50 cm über dem Boden, Wildpflanzen in der Nähe.
Rahmen: Unbehandeltes Holz, Obstkiste o. Ä., evtl. mit „Dach“.
Geeignete Füllmaterialien: Unbehandeltes, gebohrtes Holz, Ton, Lehm, Stroh, Moos, Bambus oder Schilf.
Nur trockene Materialien verwenden, sonst droht Pilzbefall. Hartholz ist widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit.
Durchmesser der Hohlräume: Zwischen 2 und 8 mm
Tiefe zwischen 10 und 15 cm
Hohlräume für Wildbienen: mindestens 10 cm tief und hinten geschlossen
Wichtig: Glatte Ränder am Eingang, damit sich die Insekten ihre Flüge nicht verletzen: genug Abstand zwischen den Löchern lassen, nicht ins Stirnholz bohren, Bambus und Schilf glatt abschneiden.
Schutz vor Vögeln: ausreichende Tiefe oder Maschendraht (Maschenweite 2 cm, Abstand zu den Höhlen 5 cm).
Baue keinen Unterschlupf für Insekten, die sich nicht vertragen, ins gleiche Hotel. Sonst wird eine Tierart rausgemobbt oder gefressen (z.B. Wildbienen oder Wespen zusammen mit Ohrwürmern oder Hummeln).
Tipp für Faule: Lass liegen! Das einfachste und beste Insektenhotel ist ein „unaufgeräumter“ Garten mit viel Wildblumen und Stauden. Lass Totholz und Reisig im Garten liegen und im Herbst ein paar Halme und Stängel auf dem Beet oder auf dem Balkon stehen. Die meisten Wildbienen nisten am liebsten in sandigem Boden – bau ihnen doch einen kleinen Sandkasten.
Meine Wohnungspflanzen nicht umbringen
Rausfinden, wie das Basilikum überlebt
Hand aufs Herz! Wir haben doch alle die ein oder andere Zimmerpflanze auf dem Gewissen. Weil wir sie zu wenig gegossen haben. Oder zu viel. Oder weil sie als Lückenfüller für die dunkelste Ecke des Raumes herhalten musste.
Besonders schwer haben es auch viele Küchenkräuter. Denn sie müssen in unseren Studierendenbuden eine Tomatensauce nach der anderen würzen, ohne dafür entsprechend gepflegt zu werden. Der traurigste Vertreter dieser Gruppe ist wohl Supermarkt-Basilikum. Hier kommen unsere Tipps, wie du deinem Basilikum ein würdevolles Leben bereiten kannst:
Gekauftes Basilikum zu Hause umtopfen und auf mehrere Töpfe verteilen. Die Supermarkt-Basilikums (Basilika? Basilikumme?) sind meist zu eng ausgesät. Gut angießen.
Du brauchst 2 Liter Wasser am Tag. Basilikum zwar nicht, aber längere Trockenheit wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit umbringen. Prüfe alle 2 Tage die Feuchtigkeit der Erde. Zur Vermeidung von Staunässe, Schimmel und Trauermücken solltest du das Wasser in einen Untersetzer gießen und von den Pflanzen aufsaugen lassen.
Gönn deinem Basilikum ein wenig mehr Licht. So praktisch es ist, das Würzkraut direkt auf der Arbeitsplatte stehen zu haben. Für die Fotosynthese braucht eine Pflanze Licht, also ab damit aufs Fensterbrett!
Richtig ernten: Bitte nicht einzelne Blätter portionsweise abreißen und nur das armselige Stängelgerüst stehenlassen. Davon wird sich dein Basilikum nicht mehr erholen. Schneide stattdessen ganze Triebe oberhalb einer Blattachse ab. Die Pflanze treibt an dieser Stelle erneut aus und wird schön buschig. Achte weiterhin darauf, deine Pflanze nicht zu plündern und ernte in Maßen.
Wenn das Basilikum nicht mehr weiterwächst oder ständig von Schädlingen heimgesucht wird: umtopfen oder etwas düngen (mit Bio-Dünger nach Herstellerangaben).
Kühl und hell überwintern und in der dunklen Jahreszeit kein üppiges Wachstum erwarten. Lieber zurückschneiden und ruhen lassen.
Am besten selbst aussäen: Dadurch hast du mehr Kontrolle über den richtigen Pflanzabstand und kannst eine robuste Sorte wählen. Wir empfehlen dir, die Samen in einer Schale vorzuziehen und dann in größere Töpfe umzusetzen. Passendes Saatgut gibt’s zum Beispiel in unserer Saatgutbox Küchenkräuter.
Balkon zum Urwald machen
Der Wachsende Kalender
Was für schöne Vorsätze, die sich sehr leicht verbinden lassen! Denn auch auf dem Balkon kannst du leckeres Gemüse anbauen, zum Beispiel das aus unserem Wachsenden Kalender Tausendsassa. Durch das zeitlose Kalendarium ist er jederzeit startbereit, um deinen Balkon, wenn nicht in einen Urwald, dann zumindest in einen Mini-Gemüsegarten verwandeln.
Und falls auf deinem Balkon bisher nur Geranien gewachsen sind, findest du hier unsere besten Tipps zum Gärtnern auf dem Balkon.
Noch mehr heimische Wildpflanzen aussäen
Apothekergarten anlegen
Wusstest du, dass man viele heimische Wildblumen bereits im Herbst aussäen kann? Einige von ihnen keimen dann noch vor dem Winter und verbringen die frostigen Tage als Jungpflanzen im Beet. Andere brauchen vor der eigentlichen Keimung einen mehrwöchigen Kältereiz und gehen erst auf, wenn es wieder wärmer wird.
Doch auch im Frühjahr hast du noch die Möglichkeit, einen Wildblumen- oder Heilkräutergarten für dich und die Insekten anzulegen. Das solltest du beachten, wenn du Wildpflanzen in deinem Garten aussäst:
Säe möglichst viele verschiedene Pflanzen aus, um auch spezialisierten Insekten Nahrung zu geben.
Entscheide dich für Sorten, die in deiner Region heimisch sind, um keine Ökosysteme durcheinander zu bringen.
Achte auf den richtigen Aussaatzeitpunkt. Manche Samen müssen bereits im Herbst ausgesät werden.
Halte Kinder und Tiere von giftigen Pflanzen fern.
Eine bereits bewachsene Wiese eignet sich nicht für die Aussaat, da sich dort bereits andere Pflanzen etabliert haben. Entferne vor der Aussaat die Grasnarbe mit einem Spaten oder decke sie über den Winter mit einer schwarzen Folie ab.
Je früher du aussäst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass deine Pflanzen blühen, Samen ausbilden und sich selbst wieder aussäen.
Die meisten Wildpflanzen sind Lichtkeimer, sie dürfen also nur mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt werden. Drücke die Saat gut an, halte sie gleichmäßig feucht und schütze sie ggf. mit einem Netz vor Vögeln.
Wildpflanzen brauchen keinen Dünger und müssen weniger gegossen werden.
Zu Hause nur vegan essen
Im Rahmen meines FÖJ ein Projekt verwirklichen… Was? Gute Frage…
Weiter an Plastikvermeidung arbeiten und vegane Rezepte in der Familie etablieren
Das Klimaticket nutzen und die Samen der Kräuterküche einsetzen
Veränderung fängt im Kleinen an. Wir alle können etwas dazu beitragen, unsere Welt ein bisschen grüner und gesünder zu machen. Pflanzliche Ernährung, Müllvermeidung und mehr ÖPNV sind wichtige Schritte. Vielleicht steckst du ja auch andere mit deinen Vorsätzen an. Bereits ein kleiner Kräutergarten auf dem Balkon kann andere inspirieren, aktiv zu werden und selbst etwas anzubauen. Mal abgesehen von dem unvergleichlichen Aroma, das frische Kräuter in deiner Küche verbreiten.
Falls du etwas mehr Zeit hast oder einfach ein bisschen mehr tun willst, starte doch ein Urban-Gardening-Projekt: Tu dich mit anderen zusammen, organisiere eine Gartenfläche oder gestalte eine Betonwüste in deiner Stadt mit Hochbeeten um.
Bokashi, Beetplanung, Teil-Selbstversorgung
Selbst gezogene Bäume einsetzen
Es endlich schaffen, genug Rote Bete für den Eigenbedarf vorzuziehen
Im Garten gibt es immer was zu tun. Und immer was zu verbessern. Wie oft haben wir schon zu wenig Karotten angebaut, zu viel Radieschen und wie oft standen wir schon vor Nachbars Haustür, um ihn großzügig an unserer Zucchinischwemme zu beteiligen? Eine gute Beetplanung kann helfen, die benötigten Mengen besser einzuschätzen. Und falls du auch immer zu wenig Rote Bete vorziehst – du kannst die Roten Rüben auch im Juni direkt aussäen. Schneckenschutz aber nicht vergessen!
Für Balkongärtner:innen, die nicht auf frischen Bio-Dünger verzichten wollen, kommt hier eine kleine Bokashi-Anleitung:
Du brauchst: 2 gleich große Eimer (einer davon mit luftdichtem Deckel), einen Zapfhahn mit Abdichtung, Stift, Isolierband, Handbohrer und Messer, Plastiktüte mit Sand, aktive Mikroorganismen
In den einen Eimer knapp über den Boden einen Kreis (Durchmesser des Zapfhahnes) anzeichnen, ein Loch ins Innere bohren und den Kreis mit dem Messer ausschneiden.
Zapfhahn montieren und abdichten.
Mit dem Bohrer ca. 30 Löcher in den Boden des zweiten Eimers machen und diesen in den ersten Stellen.
Den Übergang zwischen den Eimern mit Isolierband abdichten.
Nach und nach immer eine Schicht kleingeschnittene Bio-Abfälle in den oberen Eimer geben, verdichten und mit aktiven Mikroorganismen oder fertigem Bokashi besprühen. Deckel so selten wie möglich öffnen.
Wenn der Eimer voll ist: Deckel drauf, 2–3 Wochen bei Zimmertemperatur stehenlassen und alle paar Tage Flüssigkeit abzapfen. Die Fermentation, durch die aus den Abfällen Dünger wird, findet unter Ausschluss von Sauerstoff statt. Daher solltest du eine mit Sand gefüllte Plastiktüte auf die Abfälle legen und darfst den Deckel in dieser Zeit nicht öffnen.
Nicht in den Eimer dürfen: Eierschalen, Fritteusenfette, Knochen, harte Kerne, Holz, Papier, Fleischreste (Ungeziefergefahr), Verschimmeltes
Klar, auch wir haben uns fürs Neue Jahr viele tolle Dinge vorgenommen. Nicht alle davon haben mit dem Gärtnern zu tun und nicht alle werden umgesetzt werden. Aber wir bleiben dran, die Welt weiterhin ein bisschen grüner zu machen – weil jede Pflanze zählt!
Eva: Meine ersten selbst gezogenen Tomaten im Balkonkübel anbauen
Ramona: Meinen letzten überlebenden Chili-Keimling (von 3en) durch den Winter bringen und irgendwann tatsächlich Chilis ernten
Stefan: Mehr Zeit in der Natur verbringen, mit Outdoor-Equipment im Gepäck
Manu: Mehr joggen gehen und weniger Minesweeper spielen
Lisa 1: Endlich mal Wintergemüse anbauen
Orlando: Kein YouTube mehr und zuhause nur noch vegan essen
Iris: Auch dieses Jahr wieder mit den Kindern Müll sammeln und noch mehr unverpackt kaufen!
Basti: Endlich meine Obstwiese mit Bäumen bepflanzen und weniger Plastik-Einwegverpackungen kaufen (oder wie Iris das sagt: mehr unverpackt)
Lisa 2: Mehr mulchen und weniger "Gartenstress". Es wächst von allein :-)
Hanna: Ein flugfreies Jahr schaffen und weiter an meinem medium-grünen Daumen arbeiten
Als TEAM:
Kompost in unserem Garten bauen und tausenden Würmern ein Zuhause geben
Büro-Kühlschrank regelmäßig aufräumen und Schimmel-Gates vermeiden
Mehr Grillabende in unserem schönen Garten veranstalten
Noch mehr Menschen inspirieren, ihre Umgebung grüner zu gestalten