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Schreibblock mit der Überschrift "Beetplan" auf Tisch mit verschiedenem Gemüse

Schritt für Schritt zum perfekten Beetplan

Lisa Lisa
14.04.2022 · 8 Minuten Lesezeit

Wie kann das sein? Du hast deine Pflanzen nach allen Regeln der Kunst bewässert, hast mühsam Unkraut gejätet und alles fleißig gedüngt, und trotzdem sind deine Erträge so gering, dass du damit kaum die Schnecken in deinem Garten ernähren kannst. Wir zeigen dir, was du schon bei der Planung deines Gemüsegartens für gesunde Pflanzen und hohe Erträge tun kannst und geben dir Tipps zum Vorgehen bei der Beetplanung.

Das erwartet dich:

Die wichtigsten Prinzipien bei der Beetplanung

Die Maßnahmen bei Schädlingsbefall und mickrigen Tomaten gehen oft in Richtung Pflanzenschutzmittel und Düngung – doch die wenigsten kommen auf die Idee, dass die eigentliche Lösung in der Beetplanung liegt. Wenn du dir hier etwas Zeit nimmst und ein paar Dinge beachtest, kannst du nicht nur Schädlingen zuvorkommen, sondern auch mit weniger Arbeit mehr ernten.

Wie du das anstellst? Fruchtfolge und Mischkultur sind zwei mögliche Herangehensweisen bei der Beetplanung. Die wichtigsten Größen sowohl in der Mischkultur als auch beim Fruchtwechsel sind der Nährstoffbedarf von Pflanzen und die Pflanzenfamilien.

Fruchtwechsel oder Mischkultur

Fruchtwechsel und Mischkultur schließen einander nicht aus. Im Gegenteil: Es ist von Vorteil, beiden Prinzipien Aufmerksamkeit zu schenken und sie in die Beetplanung zu integrieren.

Bunter Gemüsegarten
Das Geheimnis eines gesunden, ertragreichen Gemüsegartens liegt in der Vielfalt der Bepflanzung. Fruchtfolge und Mischkultur sind zwei mögliche Herangehensweisen.

Damit du anfangs nicht überfordert bist, mach dir am besten eine einfache Beetplanung: Beginne mit einer groben Aufteilung nach dem Nährstoffbedarf (z.B. 4 Felder) und kombiniere in der Mischkultur nicht zu viele verschiedene Pflanzen.

Vor der Schaufel den Bleistift schwingen – so erstellst du einen Beetplan

Wenn du schon unsere Artikel über Fruchtwechsel und Mischkultur gelesen hast, kann es nun an die konkrete Umsetzung in deinem Garten gehen.

Wir zeigen dir, wie du vorgehen musst, wenn du einen Beetplan für dein Gemüseprojekt erstellen willst.

1. Zunächst legst du eine maßstabsgetreue Zeichnung deines Gartens an. Dabei kannst du ganz klassisch mit Zettel und Stift arbeiten, oder du legst deinen Plan je nach persönlichen Präferenzen mit einem Grafik- bzw. Kalkulationsprogramm an. Letzteres hat den Vorteil, dass du leicht Änderungen vornehmen kannst. Wenn du mit einer Zeichnung arbeitest, solltest du dir Zettelchen mit den einzelnen Gemüsearten machen und sie in deinen Plan legen. Sobald du nach einigem Hin- und Herschieben zufrieden bist, kannst du den entsprechenden Gemüse-Zettel an seinem Platz im gezeichneten Beet festkleben.

Gemüse wird von Gärtnerin mit einer kleinen Hacke eingepflanzt
Bevor es an die Bepflanzung deines Gartens oder Hochbeets geht, solltest du dir unbedingt eine Zeichnung deiner Fläche anlegen und die Bepflanzung planen. Sonst endet der Beetspaß schnell im Chaos – du weißt nicht mehr wohin mit den Salat-Setzlingen oder die Tomaten stehen genau neben den Kartoffeln, von denen sie sich im Handumdrehen die gefürchtete Kraut- und Braunfäule einfangen können.

2. Im nächsten Schritt teilst du die Fläche in etwa vier gleich große Beete ein. In kleineren Gärten können „Beete“ auch vier Segmente in einem einzigen Beet sein. Die Reihen solltest du noch nicht einzeichnen, denn eine Zucchinipflanze nimmt zum Beispiel viel mehr Platz ein als eine Karotte.

3. Wähle deine Wunschpflanzen aus und schreibe dir eine Liste, aus der du die Gemüsearten in deinen Plan kopieren kannst. Nimm nur Gemüse auf, das dir wirklich schmeckt und überlege dir, wie viel du von den jeweiligen Gemüsen brauchen wirst. In der Papierversion schreibst du dir Zettelchen, die im entsprechenden Maßstab in etwa so groß sind wie eine „Reihe“ des Gemüses im Beet. Bei einem Maßstab von 1:20 bekommt eine Reihe Möhren also einen 2 cm breiten Zettel (Abstand im Beet ca. 40 cm), eine Reihe Zucchini einen 5 cm breiten (Abstand im Beet ca. 1 Meter).

Verschiedenes Gemüse in einer Reihe auf hellgrünem Grund, Gartenwerkzeuge
So viel Gemüseauswahl, aber nur so wenig Platz. Auch wenn es schwer fällt: Konzentriere dich auf die Gemüsesorten, die dir besonders gut schmecken und baue davon nur so viel an, wie du wirklich brauchst.

4. Jetzt sortierst du dein Wunschgemüse nach Stark-, Mittel- und Schwachzehrern bzw. Gründüngung und unterteilst die Gruppen nochmals nach Pflanzenfamilien. Es sollte ein ausgewogenes Verhältnis der Pflanzenfamilien und beim Nährstoffbedarf herrschen. Achte darauf, dass du nicht zu viele Starkzehrer auswählst und streiche lieber ein paar davon, wenn es zu viele sein sollten. Starkzehrer brauchen zu viele Nährstoffe und laugen den Boden schnell aus. Deine Liste sollte in etwa so viele Starkzehrer wie Schwach- und Mittelzehrer beinhalten. Alternativ kannst du den Starkzehrern ab dem zweiten Jahr mit organischem Dünger zu Größe und Ertrag verhelfen.

Tipp: Wenn du später nicht zu viel herumtüfteln möchtest, sollte jede Pflanzenfamilie in lediglich einem der Beete vorkommen, zum Beispiel kommen Kreuzblütler nur im Starkzehrerbeet vor.

5. In einem der vier Segmente oder Beete werden im ersten Jahr Starkzehrer angebaut, im nächsten Mittelzehrer, im dritten Schwachzehrer und im vierten baust du eine Gründüngung an. Du hast keine Gründüngung auf deiner Liste? Kein Problem, es gibt viele Pflanzen, die sich super dafür eignen und auch den Insekten in deinem Garten Freude bereiten werden, z.B. Phacelia, Rotklee oder Tagetes. Nach dem Prinzip der Vierfelderwirtschaft kommen die Starkzehrer im nächsten Jahr dahin, wo die Gründüngung war, die Mittelzehrer auf das ehemalige Starkzehrerbeet, die Schwachzehrer kommen auf das Mittelzehrerbeet und die Gründüngung sorgt dafür, dass sich das letzte Beet nach drei Jahren Stark-, Mittel- und Schwachzehrern wieder regenerieren kann. Teile die Pflanzen von deiner Liste entsprechend ihrem Nährstoffbedarf einem der vier Felder zu.

6. Mehrjährige Pflanzen wie Rhabarber oder Spargel werden zuerst in den Plan eingetragen und tauchen in jedem der vier Felder als fester Bestandteil auf.

7. Bei der Verteilung der übrigen Gemüsearten im Beet solltest du darauf achten, dass Gemüse aus der gleichen Pflanzenfamilie innerhalb des Rotationszyklus nicht an derselben Stelle angebaut werden, da auf eine Pflanzenfamilie spezialisierte Krankheiten und Schädlinge so leichtes Spiel haben.

Also: Du baust im ersten Jahr in deinem Starkzehrerbeet in einer Reihe Blumenkohl an. Das Starkzehrerbeet wird im darauffolgenden Jahr zum Beet für Mittelzehrer. Du darfst dann in der Reihe, in der der Blumenkohl stand, keinen Kreuzblütler mehr anbauen. Sonst haben Kohlschädlinge leichtes Spiel. Nimm für die ehemalige Blumenkohl-Reihe ein Gemüse aus einer anderen Pflanzenfamilie und gehe so bei all deinen Beeten vor.

Besonders wichtig ist die Anbaupause bei Kreuzblütlern, denn sie sind sehr anfällig für spezialisierte Schädlinge. Vorsicht also auch bei der Gründüngung: Raps oder Senf sind ebenfalls Kreuzblütler und können Schädlinge auf dein Gemüse übertragen.

Unser Tipp, um die Sache zu vereinfachen: Wenn du auf die ein oder andere Gemüsesorte verzichten kannst, halte dich einfach daran, dass jede Pflanzenfamilie nur auf einem Beet im Beetplan vorkommt. Gibt es beispielsweise Kreuzblütler im Starkzehrerbeet, werden im Mittelzehrerbeet, im Schwachzehrerbeet und als Gründüngung keine Kreuzblütler angebaut. So kann sich nichts wiederholen.

Hochbeet in vier Felder unterteilt, im ersten Salatpflanzen, im zweiten Kohlpflanzen
Auch im Hochbeet kannst du Anbaumethoden wie Fruchtwechsel und Fruchtfolge ausprobieren. Hier wurde das Hochbeet einfach in vier gleich große Segmente unterteilt. Falls du mehrere Hochbeete hast, kannst du diese auch in Stark-, Mittel und Schwachzehrerbeete aufteilen und so den Fruchtwechsel einhalten.

Du musst vielleicht etwas herumprobieren, aber am Ende lohnt sich der Aufwand für einen gesunden Garten und hohe Erträge.

8. Der letzte wichtige Schritt bei der Verteilung deines Gemüses: Achte innerhalb der Beete auf „gute Nachbarschaft“ und setze Vertreter einer Pflanzenfamilie möglichst nicht nebeneinander. In unserem Artikel zum Thema „Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn“ findest du günstige Pflanzenkombinationen, die zum Beispiel das Wachstum fördern oder Schädlinge fernhalten. Viele Kräuter etwa lenken mit ihren ätherischen Ölen Schädlinge von Gemüsepflanzen ab. Tagetes und Ringelblume fördern die Pflanzengesundheit. Setze also möglichst gute Nachbarn nebeneinander und pflanze hier und da Kräuter, Ringelblumen oder Kapuzinerkresse.

10. Endlich! (Fast) alle deine Wunschgemüsesorten haben Platz in deinem Beetplan gefunden. Erst jetzt solltest du dir samenfestes Saatgut besorgen.

11. Wenn du möchtest, kannst du dir am Rand deines Beetplans auch noch notieren, welches Gemüse du wann aussäen musst. So behältst du immer den Überblick und erleichterst dir die Arbeit.

Und jetzt wird der Plan entweder auf ein bestehendes Beet übertragen (vorherige Bepflanzung beachten!) oder du legst ein komplett neues Gemüsebeet an.

Auch während der Aussaat und Pflanzung kannst du deinen Beetplan ergänzen und vervollständigen, denn im Garten kommt immer mal was dazwischen, zum Beispiel wenn dir deine Nachbarin eine Kiste Sämlinge zum Geburtstag schenkt. Wenn du möchtest, kannst du deinen Plan während der Saison nochmal ins Reine schreiben, damit du auch im nächsten Jahr den Durchblick behältst.

Für Fortgeschrittene:

Wenn du schon etwas fortgeschritten bist und deine Beete wirklich das ganze Gartenjahr über perfekt nutzen möchtest, solltest du dir gleich zu Beginn bei jeder Gemüseart notieren, von wann bis wann sie im Beet steht und über die Saison hinweg eine Fruchtfolge planen. Setze zuerst die Hauptkultur in die Reihen, zum Beispiel Tomaten bei den Starkzehrern und Salat bei den Mittelzehrern. Meist ist im Frühjahr eine Vorkultur möglich, da die wärmeliebenden Pflanzen erst im Mai ins Beet kommen. In dieser Zeit kannst du beispielsweise Radieschen anbauen. Und auch nach der Ernte der Hauptkultur ist eine Nachkultur möglich, zum Beispiel Spinat nach Tomaten im Herbst. Nachdem im Juni frühe Möhren abgeerntet sind, kannst du auch noch „große“ Kulturen für den Winter anpflanzen, z.B. Grünkohl oder Zichorien. Auch hier gilt: Weder innerhalb einer Anbausaison noch über den Vierjahreszyklus hinweg sollten Vertreter einer Pflanzenfamilie in derselben Reihe stehen.

Auf gute Nachbarschaft und eine gesunde Mischkultur musst du auch hier achten, sei aber nicht zu streng mit dir selbst, falls du nicht alle Aspekte von Fruchtfolge, Fruchtwechsel und Mischkultur unter einen Hut bekommst. Sofern du kein:e Weltmeister:in der Logik bist, solltest du lieber ab und an einen Kompromiss eingehen als stundenlang nah an der Frustrationsgrenze über deinem Beetplan zu grübeln. Und bevor du alles an die Wand wirfst: Schau dir doch mal unser Beispiel für einen Beetplan an.

Beispiel-Beetplan

Wenn dir das alles für den Anfang ein wenig zu viel ist, kannst du auch einfach unseren Beetplan auf deinen Garten übertragen. Mitglieder einer Pflanzenfamilie kannst du beliebig austauschen.

Die Beete in unserem Garten sind rechteckig, jeweils 3 m lang und 1,20 m breit. In unserem Plan steht eine Tabellenzeile für 10 cm breite Reihen. Manchem Gemüse haben wir etwas mehr Platz pro Reihe zugeteilt als anderem und dabei die je Gemüse vorgesehenen Abstände möglichst gut eingehalten. Du kannst den Plan natürlich nach Belieben abändern oder noch die ein- oder andere Reihe hinzufügen, falls du doch etwas mehr Platz hast.

Der Plan zeigt die Fruchtfolge über eine gesamte Anbausaison hinweg. Im nächsten Jahr wandern Stark-, Mittel- und Schwachzehrer sowie die Gründüngung jeweils ein Beet weiter, die Fruchtfolge pro Beet bleibt gleich.

Damit du den Plan noch etwas anpassen kannst, beinhaltet er auch eine Tabelle mit den angebauten Gemüsesorten inklusive Angaben zum Nährstoffbedarf und zur Pflanzenfamilie. Außerdem haben wir dir eine Liste mit Aussaatzeitpunkten erstellt, damit du im Gartenjahr immer den Überblick behältst.

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