Seit einiger Zeit stehen in den Regalen vieler Geschäfte neue Produkte: Öl, Salben, Kapseln, Nahrungsergänzungsmittel oder Beauty-Produkte mit CBD. In Deutschland hat sich mittlerweile ein richtiger Hype um Cannabidiol (CBD) entwickelt.
CBD ist einer der vielen chemischen Stoffe, der in Cannabis-Pflanzen steckt. Wichtig zu wissen ist dabei, dass CBD nicht psychoaktiv wirkt und keinen Rausch erzeugt – im Gegensatz zu THC, dessen Verkauf in Deutschland verboten ist.
Vor allem CBD werden sehr viele medizinische Wirkungen zugeschrieben. Liest man verschiedene Artikel über den Wirkstoff, klingt er wie ein Wundermittel. Dabei muss man allerdings bedenken, dass die Studienlage nicht ganz so eindeutig ist. Helfen sollen sowohl CBD als auch THC bei:
chronischen Schmerzen
Spastizität bei Multipler Sklerose und Paraplegie
Epilepsie
Übelkeit und Erbrechen nach Chemotherapie
Appetitsteigerung bei HIV/AIDS.
THC und CBD unterscheiden sich dabei teilweise:
THC wirkt psychoaktiv: Es hebt die Stimmung, verändert die Wahrnehmung (benebelt) und lindert Schmerzen.
CBD wirkt gegen Entzündungen, lindert Krämpfe, nimmt Angst und lindert Schmerzen.
Seit 2017 kann man in Deutschland Cannabis in Apotheken legal auf Rezept kaufen. Medizinisches Cannabis enthält unterschiedliche Mengen an THC – je nach Anwendungsgebiet. Es gibt Cannabis-Pflanzen mit einem hohen THC-Gehalt und mit einem sehr geringen. In der Sorte im Kalender sind beispielsweise weniger als 0,2 Prozent THC enthalten und somit ist der THC-Gehalt der Pflanze juristisch in der Regel kein Problem:
THC ist in Deutschland illegal, bei Pflanzen mit solchen geringen Mengen - und dafür größeren Mengen an CBD - ist es etwas komplizierter: Der Anbau ist verboten, der Kauf von Produkten hingegen nicht. Deshalb kannst du die Samen aus deinem Kalender leider auch nicht anbauen.
Warum wir trotzdem die Samen in den Kalender gepackt haben
Wir wollen dafür sensibilisieren, dass die Cannabispflanze mehr ist als eine Droge: Bis ins letzte Jahrhundert wurde Cannabis sogar als Textil- und Papierrohstoff genutzt. Vor allem aber ist die Pflanze eine alte Heilpflanze, die schon seit tausenden Jahren verwendet wird.
Und trotzdem hat sie einen schlechten Ruf – zu Unrecht! Denn der einzig kritische Wirkstoff THC ist nicht in allen Pflanzen enthalten. Das nicht psychoaktive CBD dagegen könnte Cannabis als Heilpflanze möglicherweise neu etablieren. Während THC mittlerweile recht gut erforscht wird, bleibt die Forschungslage bei CBD dünn. Deshalb wünschen wir uns, dass nun auch CBD besser erforscht wird.
Bisher gibt es nur wenige gute Studien, die sich mit Cannabidiol allein befassen, die meisten davon im Bereich der Epilepsieforschung. Erst, wenn es in der Forschung deutlich vorangeht, wird sich entscheiden, ob CBD nur einen Placebo-Effekt hat oder es sich als Medikament etablieren kann.
In unserer Gründerstadt Nürnberg hat im März 2021 beispielsweise ein Cannabis-Therapiezentrum eröffnet. Damit soll die Versorgung schwerkranker Menschen mit medizinischem Cannabis entbürokratisiert werden.