Das erwartet dich:
Du willst offline im Garten oder auf dem Balkon arbeiten? Dann druck dir einfach unsere Kurzanleitung im DIN-A4-Format aus und genieße das analoge Dasein:
Die wichtigsten Infos auf einen Blick:
Saattiefe: 0,2 cm, Lichtkeimer
Keimtemperatur: 16–20 °C
Keimdauer: 14–20 Tage
Reihenabstand: 50 cm
Pflanzenabstand: 50 cm
Wurzeltiefe: 40 cm
Aussaat Haus/Ernte: Februar–April/August–Oktober
Aussaat Freiland/Ernte: Mai/September–Oktober
Typ: Starkzehrer
Pflanzenfamilie: Doldenblütler
Standort: sonnig
Boden: humos, schwer, feucht
Macht Platz für den König! Der Sellerie „Monarch“ trägt seinen Namen zurecht und sollte mindestens eine Reihe in deinem Beet zugewiesen bekommen: Er entwickelt eine große Knolle, die lange lagerfähig ist, und besitzt einen nussigen Geschmack. Zudem verfügt das Gemüse über ätherische Öle, die deine Nerven beruhigen. Geht dir mal wieder die ganze Welt auf den Zeiger? Dann heißt es anstatt „Ab mit dem Kopf!“ „Ab in den Topf!“ – zumindest für deine Sellerieknolle …
Das brauchst du:
Anzuchttöpfe
Ballbrause
Freiland: Kompost
Vorziehen Haus: Bereits ab Februar darfst du die filigranen Selleriesamen in Anzuchttöpfe aussäen, dies kann aber auch noch im März oder April geschehen. Dazu reißt du das Papier aus deinem Kalender in kleine Schnipsel. Diese kommen mit der Schriftseite nach unten auf die Anzuchterde deiner Anzuchttöpfe (am besten 1–2 Samen pro Topf). Streue noch etwas Erde darüber und gieße alles gut an. Lasse deine Aussaat bis zur Keimung nicht austrocknen.
In unserem Video zeigen wir dir, was du beim Vorziehen von Gemüse beachten solltest:
Vorbereitung Freiland: Möchtest du deine vorgezogenen Sellerie-Pflänzchen später im Beet großziehen, solltest du dieses entsprechend vorbereiten. Damit deine Starkzehrergenügend Nährstoffe vorfinden, bringst du im März Kompost im Beet aus, den du oberflächlich einarbeitest. Am besten gelingt dies mit einem Rechen.
Pikieren (Haus): Dein Sellerie zeigt nach den Keimblättern zaghaft seine ersten richtigen Blätter? Dann ab mit ihm in größere Töpfe von etwa 7–11 cm Durchmesser. Diese befüllst du mitGemüse- oder Universalerde.Dann hebst du deine Pflänzchen aus der alten Erde und setzt sie einzeln in die neuen Töpfe. Achte darauf, dass du sie nicht zu tief setzt, sie dürfen ruhig etwas wacklig stehen. Angießen und beim Weiterwachsen zusehen.
Wie pikieren bei Tomatenpflanzen geht, zeigen wir dir in diesem Video:
Vom kleinen Topf in den größeren Topf: Wenn dein Sellerie der Kindheitsphase entwachsen ist und nochmals Blätter gebildet hat, sollte er ein letztes Mal einen neuen Topf (Durchmesser mind. 11 cm) bekommen. Wieder befüllst du diesen mit Gemüse- oder Universalerde und setzt den Sellerie erneut nicht zu tief in sein neues Zuhause. Wieder angießen, wieder warten.
Vom größeren Topf ins Beet: Egal ob Hochbeet, Pflanzkübel oder Gartenbeet – deine vorgezogenen Selleriepflanzen dürfen erst nach draußen, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Das ist etwa Mitte Mai der Fall, traditionellerweise nach den „Eisheiligen“. Dann darfst du entweder deine Pflanzkübel (mind. 40 cm Durchmesser und 40 cm Tiefe) mit guter, torffreier Bio-Gemüseerde (oder Pflanz- oder Universalerde) füllen, Löcher hineinmachen und deine Selleriepflanzen hineinsetzen. Erneut dürfen sie etwas wacklig stehen, da dies die Knollenbildung fördert.
Auch im Beet oder Hochbeet gräbst du Löcher im Abstand von 40 cm und setzt deine Pflanzen hinein. Angießen ist wie immer Pflicht.
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Torffrei
Bio-zertifiziert
Da Sellerie ein hungriges Gemüse ist, muss er viele Nährstoffe zur Verfügung haben, um kräftig zu wachsen. Damit du eine gute Ernte einfahren kannst, brauchst du ein humoses und feuchtes Fleckchen Erde. Dein Beet mit Kompost vorzubereiten, schadet nie – dies geschieht im März mithilfe eines Rechens. Sellerie liebt Sonne, deswegen solltest du ihm einen sonnigen Platz zuweisen.
Du kannst Sellerie auf dem Südbalkon in großen Kübeln oder im Hochbeet ziehen. Wie auch im Gartenbeet musst du hier den richtigen Abstand (mind. 40 cm rundherum; tiefe Gefäße, da Wurzeltiefe 40 cm!) einhalten, da nur so große Knollen wachsen können. Auch ist hier die Zugabe von organischem Düngerunausweichlich. Der Nährstoffgehalt der Erde in den Kübeln reicht sonst nicht für die ganze Wachstumsphase aus.
Tipp: Da Sellerie einen starken Eigengeruch verströmt, ist er ein guter Pflanznachbar für Kohl und Tomaten. Durch seinen Duft überdeckt er den Kohl- und Tomatengeruch und hält so Kohlweißling und Weiße Fliege fern.
Beetnachbarn
Gut: Bohne, Gurke, Kamille, Kohlarten, Kopfsalat, Lauch, Rote Beete, Spinat, Tomate, Zucchini
Schlecht: Karotte, Kartoffel, Mais, Pastinake, Petersilie
2 Jahre Anbaupause einhalten
Beet mit Kompost vorbereiten
Düngung: 3x unterm Jahr (z.B. mit Brennnesseljauche oder organischem Dünger)
Nicht zu tief setzen, sonst keine Knollenbildung
Sobald Knolle walnussgroß ist, obere Wurzeln freilegen, um Knollenbildung anzuregen
Mulchen, aber Knollen nicht bedecken
Regelmäßig gießen
Krankheiten und Schädlinge
Selleriefliege: Taucht im Mai/Juni auf und legt ihre Eier auf Blätter und Stängel ab. Die Larven fressen sich in den Stängel hinein und saugen den Saft heraus. Ein Kulturvlies schützt deine jungen Pflanzen.
Wühlmäuse: haben Knollensellerie zum Fressen gern. Milch oder Bier in Löcher gekippt soll die Mitesser vertreiben. Maulwürfe sind die natürlichen Feinde der Wühlmäuse.
Sellerieschorf, Blattfleckenkrankheit: betroffene Pflanzen sofort im Biomüll entsorgen; Jauche aus Ackerschachtelhalm vorbeugend auf Blätter spritzen, damit der Pilz erst gar keine Angriffsfläche bekommt
Die Ernte erfolgt normalerweise im September. Bei früherer Pflanzung kann es schon im August soweit sein, in einem schlechten Jahr kann es bis zum Oktober dauern, bis du die Knolle aus der Erde holen kannst.
Dein Sellerie „Monarch“ ist eine gute Lagersorte. Damit sich deine Sellerieknolle noch länger hält, solltest du sie vorm Lagern nicht waschen. Die an ihr klebende Erde gibt ihr noch etwas Feuchtigkeit mit und verschafft ihr so eine längere Lagerfähigkeit. Geeignete Orte zur Aufbewahrung sind der Keller oder ein Frühbeet. Wenn du eine Kiste mit Sand befüllst und deine Knollenschätze hineinlegst, verlängert dies auch nochmal deren Haltbarkeit.
Willst du deinen „Monarch“ hingegen einfrieren, solltest du die Erde abwaschen. Die Knolle schneidest du in mundgerechte Stücke und gibst sie in einen Gefrierbeutel.
Nicht nur die Knolle an sich ist essbar – auch die Blätter kannst du in der Küche verwenden, zum Beispiel als Suppengrün.
Die Knolle selbst hingegen freut nicht nur Anhänger:innen der Rohkosternährung, sie ist auch eine wertvolle Zutat in Gemüsepfannen oder Suppen.
Auch als vegetarische Alternative zu Schnitzel kann dein Sellerie herhalten. Einfach in 1–2 cm dicke Scheiben schneiden, Schale wegschneiden. In kochendem Wasser circa 5 Minuten bissfest kochen. Dann abtropfen lassen, anschließend salzen und pfeffern. Danach in Mehl, Ei und als letzten Schritt in Paniermehl wenden und auf jeder Seite so lange in Öl rausbacken, bis die Panade schön knusprig ist.