Das erwartet dich:
Du willst eine knappe, informative Pflanzanleitung im DIN-A4-Format mit in den Garten oder auf den Balkon nehmen? Hier gibt es unsere Kurzanleitung zum Ausdrucken:
Keimtemperatur: 20–24 °C
Saattiefe: nur andrücken
Keimdauer: 2–3 Tage
Pflanzabstand: dicht bzw. 10 cm bei ausgewachsenen Pflanzen
Aussaat Freiland: März bis September
Aussaat Haus: ganzjährig
Typ: Schwachzehrer
Wurzeltiefe: 5 mm (bei Keimlingen)
Bei Anbau im Beet Kulturpause von 3 Jahren zu anderen Kreuzblütlern einhalten
Die wichtigsten Antworten gleich zu Beginn: Ja, Kresse anbauen ist wirklich kinderleicht und ja, ein Butterbrot kann tatsächlich das 1,5-fache seiner Stärke an Kresse aufnehmen.
Weil sich die Keimlinge der Kresse so einfach auf dem Fensterbrett kultivieren lassen, kannst du sie auch das ganze Jahr über als vitaminreichen Brotbelag heranziehen: Aussäen, ein paar Tage warten und schon sind die würzigen Stängel bereit zur Ernte.
Doch du kannst noch mehr aus deiner Kresse herausholen: Denn ihre Entwicklung ist nicht – wie viele meinen – bei einer Höhe von 4 cm abgeschlossen. Wenn du ein bisschen Geduld hast und den richtigen Aussaatzeitpunkt (März bis September) wählst, wachsen die Keimlinge zu großen Pflanzen heran und deine Mühen werden mit großem Kresse-Reichtum belohnt.
Das brauchst du:
Im Winter: Gefäß mit Drainageloch und Untersetzer
Frühjahr–Herbst: Anzuchtschale, für große Pflanzen aufgelockertes Beet; Blumenkasten oder Topf
Gartenerde bzw. Pflanzerde oder Watte
Ballbrause oder feine Gießkanne
Egal, ob du Keimlinge oder große Kresseblätter ernten willst: Alles beginnt damit, dass du deinen Kalenderstreifen in kleine Schnipsel reißt.
Aussaat im Winter auf der Fensterbank: Für die Aussaat eignet sich jedes flache Gefäß, am besten mit Drainagelöchern an der Unterseite. Natürlich kannst du auch selbst eines basteln, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Zunächst befüllst du das Gefäß mit Pflanzerde oder einfach mit etwas Watte, um die Feuchtigkeit zu halten. Danach legst du die Papierschnipsel mit der Schriftseite nach unten dicht nebeneinander auf dein Substrat, gießt alles gut an und stellst das Gefäß auf dein Fensterbrett.
Bereits nach ca. einer Woche kannst du die Keimlinge ernten. Und weil der Anbau von Kressekeimlingen wirklich so einfach ist, endet die Pflanzanleitung in diesem Fall auch schon wieder.
Tipp: Falls du ein Kressesieb hast, legst du die Papierschnipsel direkt hinein und hältst sie feucht. So kannst du die ganzen Sprossen mitsamt den Wurzelansätzen essen.
Vorziehen im Frühling: Falls du aber nicht nur Keimlinge, sondern große Blätter oder sogar Samen ernten willst, muss die Kresse etwas anders ausgesät werden und später in einen großen Topf oder in den Garten umziehen. Säe dazu ab März in einer Anzuchtschale gefüllt mit Anzuchterde aus und halte einen Abstand von 2 cm zwischen den Samen ein. Lass die Erde bis zur Keimung nie austrocknenund pikiere die Pflänzchen in einzelne Töpfchen, sobald sich die ersten richtigen Kresseblätter nach den zarten Keimblättern gebildet haben. Wie Pikieren geht, erfährst du in diesem Video.
Ins Freie können die Jungpflanzen ab Mitte Mai. Dabei sollten sie genügend Platz zum Wachsen haben (Abstand im Beet: 10 cm, Topfdurchmesser 12 cm). Wenn die Keimlinge etwas lang geraten sind, kannst du sie beim Umpflanzen ein bisschen tiefer setzen.
Direktsaat: Ab März kannst du die Kresse auch direkt aussäen. Lockere die Erde im Freiland etwas auf und halte bei der Aussaat einen Abstand von 10 cm zwischen den Samen ein. Bei einer Direktsaat im Topf kann der Abstand auch etwas geringer ausfallen. Der Durchmesser des Aussaatgefäßes sollte mindestens 12 cm betragen, die Tiefe 15 cm. Lass’ die Erde bis zur Keimung nie austrocken, vermeide aber unbedingt auch Staunässe. Wenn die Samen zu dicht nebeneinander aufgegangen sind, musst du sie etwas ausdünnen, um den Abstand von 10 cm zu erreichen. Die ausgezupften Pflänzchen kannst du essen.
Im Winter: helles Fensterbrett
Frühling–Herbst: im Freien halbschattig bis schattig; bei der Anzucht von Keimlingen kein zu sonniges Südfensterbrett wählen, damit die zarten Blätter nicht vertrocknen.
Boden: Für größere Pflanzen brauchst du humusreiche, lockere und durchlässige Erde; im Topf Pflanzerde verwenden.
Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn
Gut: Bockshornklee, Kopfsalat, Tomate
Schlecht: Dill, Kohl, Mairübe, Rettich, Rucola
Beet vor der Aussaat auflockern und von Unkraut befreien
Im Topf und im Freiland regelmäßig gießen, aber Staunässe unbedingt vermeiden
Keine Düngung notwendig
Vertrocknete Pflanzenteile entfernen
Wie Radieschen, Kohl, Brokkoli und Rucola gehört auch Kresse zur Pflanzenfamilie der Kreuzblütler und kann deshalb auch von typischen Kohlschädlingen wie Erdflöhen befallen werden. Es hilft, bereits über die Jungpflanzen ein engmaschiges Kulturschutznetz zu spannen. In der Wohnung ist ein Befall mit Erdflöhen nicht zu befürchten, es können sich aber beispielsweise Trauermücken in der Erde einnisten.
Für ihre Ernährung, also um Fotosynthese und Zellatmung betreiben zu können, brauchen Pflanzen sehr viel Licht. Deshalb wachsen sie in der dunklen Jahreszeit langsamer als im Sommer. Dennoch kannst du auch im Winter bereits nach ca. einer Woche die ersten Keimlinge ernten.
Wenn du deine Kresse vorgezogen oder direkt ausgesät hast und größere Blätter ernten möchtest, dauert es auch im Sommer einige Wochen bis zur Ernte. Schneide dann am besten immer gleich einen ganzen Trieb mitsamt den essbaren Stängeln ab.
Ernte am besten immer nach Bedarf und säe im Abstand von ein paar Tagen neu aus – einmal geerntet halten sich die zarten Blätter nicht besonders lange.
Einfache Kresse ist mild-würzig im Geschmack, zugleich aber auch reich an Vitaminen. Deshalbpassen die Keimlinge gut in die kalte Jahreszeit, zum Beispiel als Topping eines winterlichen Salats aus Endivie, Radicchio, Feldsalat, Spinat oder Asia-Salaten. Champignons, Karotten- oder Mangoldstreifen, Birnenscheiben und ein Dressing mit Joghurt oder Honig mildern die herben und scharfen Aromen etwas ab. Nüsse oder Kerne sorgen für den nötigen Crunch.
Größere Blätter kannst du zudem in Wok-Gerichten verwenden, allerdings solltest du die Blätter erst nach dem Braten in den Wok geben, da sonst das wertvolle Vitamin C verlorengeht.
Die in der Kresse enthaltenen ätherischen Senföle fördern die Immunabwehr und verfeinern beispielsweise Soßen oder Eierspeisen. Auch Cremesuppen steht eine Garnierung mit den würzigen Blättern gut.
Für eine Champignon-Cremesuppe mit Kressekeimlingen brauchst du:
500g Champignons
Öl
40 g Butter
40g Mehl
500 ml Gemüsebrühe
200ml Sahne oder Kochcreme
Salz und Pfeffer
Kressekeimlinge oder gehackte Kresseblätter
Zubereitung:
Zuerst putzt du die Champignons und schneidest sie in Scheiben. Dann erhitzt du etwas Öl in einer Pfanne und brätst die Pilze so lange darin an, bis sie das Wasser verloren haben. Leicht salzen.
In einem Topf erwärmst du nun die Butter (es geht auch anderes Fett) und lässt unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen das Mehl einrieseln. Anschließend fügst du langsam die Gemüsebrühe hinzu. Gut rühren, damit keine Klumpen entstehen. Ein Drittel der gebratenen Champignons kommen jetzt mit in den Topf, den Rest verwendest du später als Einlage.
Alles pürieren, Sahne und restliche Champignons hinzugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nachdem du das Ganze nochmal erhitzt hast, verteilst du die Cremesuppe auf Teller und streust ein paar Kressekeimlinge oder gehackte Kresseblätter darüber.
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