Du möchtest die wichtigsten Infos zur Aussaat deines Lavendels im DIN-A4-Format mit in den Garten nehmen? Kein Problem! Druck dir einfach unsere Kurzanleitung aus:
Damit sich deine Lavendelsamen trotz der wechselhaften Temperaturen Anfang Mai zu kräftig blühenden Pflanzen entwickeln, solltest du sie drinnen auf der Fensterbank vorkultivieren. Wenn du sie direkt ins Freiland säen möchtest, musst du ein bisschen Geduld haben und bis Ende Mai warten.
Um die Keimfähigkeit zu erhöhen, kannst du die Samen zwei Wochen vor der Aussaat in ein oben offenes Glas auf etwas angefeuchteten Sand legen und in den Kühlschrank packen – Lavendel ist nämlich ein Kaltkeimer (hier geht's zum Artikel). Das Gemisch muss ab und zu angefeuchtet und einmal pro Woche kräftig geschüttelt werden.
Das brauchst du für das Vorziehen auf der Fensterbank:
Anzuchtgefäße
Kräutererde bzw. Anzuchterde, evtl. etwas Sand
Sprühflasche
Deine Papierschnipsel legst du mit einem Abstand von 2–3 cm in deine Anzuchttöpfe (am besten mit der Schrift nach unten) und drückst sie leicht an. Hattest du sie vorher im Kühlschrank, verteilst du sie mit dem Sand gleichmäßig auf deiner Anzuchterde. Danach kannst du die Lavendelsamen nochmal vorsichtig anfeuchten – und dann heißt es: warten.
Die wichtigsten Infos auf einen Blick:
Abstand beim Vorziehen: 2–3 cm
Keimtemperatur: 15–20°C, nach der Keimung kühler stellen
Keimdauer: 21–28 Tage
Erde: Anzuchterde bzw. Kräutererde
Erde gut angießen, dann die Samen darauf leicht andrücken und vorsichtig befeuchten
Anzuchtschalen bis zur Keimung mit durchsichtiger Folie/Glasscheibe bedecken, um Feuchtigkeit zu erhalten
Folie/Glasscheibe täglich ein paar Minuten entfernen, um Luftzirkulation zu ermöglichen
Erde alle 1–2 Tage befeuchten, nicht austrocknen lassen
bei Direktsaat im Freiland Abstand von 30 cm einhalten oder später vereinzeln
Was du alles zur Vorkultur wissen musst, haben wir dir in dieses Video gepackt und in unserem Artikel "Vorziehen" aufgeschrieben:
Das brauchst du:
Pikierstab, Löffel oder Stift
größere Töpfe mit Drainageloch (wichtig, um Staunässe zu vermeiden)
Sobald die Pflänzchen nach den Keimblättern die ersten richtigen Lavendelblätter gebildet haben, wird es ihnen zu eng in ihren Töpfen und der Konkurrenzdruck steigt. Deshalb musst du sie einzeln in ein größeres Gefäß setzen, das du mit Kräutererde füllst. In unserem Video zeigen wir dir, wie das geht.
Falls du deinen Lavendel später nicht in ein Beet umsetzen willst, kannst du pro Pflanze gleich einen größeren Topf von etwa 25 cm Durchmesser wählen.
Ende Mai darfst du deine Pflänzchen in ihrem Topf oder ins Beet nach draußen bringen. Bevor du sie ins Freiland setzt, solltest du den Boden auflockern und danach die Pflanzen etwas angießen.
Damit sie gut wachsen können, achte auf einen Abstand von 30 cm. Die Lavendelpflanzen können bis zu einem Meter hoch werden und sind mehrjährig. Sie können also viele Jahre lang in deinem Garten blühen.
Ende Mai ins Freiland (Abstand 30 cm) oder in einen großen Topf (25 cm Durchmesser)
Sonnig und warm, im Winter geschützt
Gut durchlässiger, kalkhaltiger und nährstoffarmer Boden. Verwende im Topf nährstoffarme Kräutererde oder mische Gartenerde mit Sand
Verträgt Trockenheit gut, Staunässe schlecht
Bio-Aktiverde für Blumen und Kräuter
Auf Terra-Preta-Basis (Holzkohle)
Torffrei
Bio-zertifiziert
Öfter, aber dafür in geringen Mengen gießen
Nach der Blüte die Pflanzen zurückschneiden, dann kommen neue Triebe
Entferne regelmäßig das Unkraut
Düngen ist nicht notwendig
Im Winter mit einem Schutz (z. B. Vlies) bedecken, Topfpflanzen überwintern hell und kühl im Treppenhaus oder an einem geschützten Ort im Freien
Rückschnitt um 1/3 nach der Blüte im Spätsommer und im Frühjahr
Krankheiten und Schädlinge
Aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle sind Schädlinge bei Lavendel wenig verbreitet. Im Gegenteil: Lavendel kann als Beetnachbar Blattläuse von anderen Pflanzen fernhalten.
Bei Staunässe können sich Schimmel und Pilzkrankheiten verbreiten. Entsorge befallene Pflanzenteile im Hausmüll.
Von Juni bis August blüht dein Lavendel. Die Blüten samt Stängel erntest du am besten an einem trockenen Tag, kurz bevor sich die Blüten ganz geöffnet haben. Verwende dazu ein scharfes Messer oder eine Schere.
Als Würzmittel kannst du die jungen Blätter ernten, noch bevor die Pflanze blüht. Im Mai und Juni schneidest du hierzu von den neuen Trieben ca. 10 cm ab.
Wenn du die Lavendelblüten trocknen willst, hänge sie an den Stängeln zu Sträußen gebunden an einem luftigen Ort auf.
Lavendel wirkt beruhigend, schlaffördernd und entzündungshemmend. Das macht ihn zur idealen Heilpflanze bei Unruhe, Einschlafstörungen und Migräne. Als Badezusatz ist er wirksam bei rheumatischen Erkrankungen und funktionellen Kreislaufbeschwerden. Außerdem soll er entkrampfend und blähungswidrig wirken und so bei Menstruationsbeschwerden sowie Magen-, Darm- und Gallenbeschwerden helfen. Seine ätherischen Öle können Mücken, Läuse und Ameisen fernhalten und Kleidung vor Motten bewahren.
Das bitter-würzige Aroma der jungen grünen Blätter des Lavendels erinnert an Rosmarin und passt gut zu deftig-mediterranen Gerichten. Deshalb sind sie auch häufig Teil der „Kräuter der Provence“-Mischung. Sie sollten aber sparsam eingesetzt werden, da sie sehr intensiv schmecken. Die dekorativen Blüten finden sich in Teemischungen und können zum Beispiel auch in Essig eingelegt werden. Eine schöne und noch dazu aromatische Bereicherung sind sie für Marmelade und Süßspeisen.