Das erwartet dich:
Keine Lust, dein Handy mit in den Garten oder auf den Balkon zu nehmen? Dann druck dir doch einfach unsere Kurzanleitung im DIN-A4-Format aus:
Die wichtigsten Infos auf einen Blick:
Keimtemperatur: 20–25 °C
Keimdauer: 14–18 Tage
Direktsaat im Freiland: Apr.–Aug.
Standort: sonnig bis halbschattig
Eher nährstoffarme, durchlässige Böden
Reihenabstand: 20 cm
Dicht aussäen (2 cm) und später auf 15 cm vereinzeln
Lichtkeimer: Samen nur andrücken
Fruchtfolge beachten: Keine Kohlgewächse in den letzten drei Jahren
Blätter können kontinuierlich geerntet werden
Mehrjährig: Überwinterung im Beet oder im Topf
Rückschnitt im Frühjahr
Typ: Schwachzehrer
Es gibt kaum eine Gemüsepflanze, die gleichzeitig so pflegeleicht, schnellwachsend und lecker ist wie die Rauke (auch „Rucola“). Sie ist das i-Tüpfelchen auf jeder Pizza, verschönert aber auch deinen Garten oder deine Fensterbank mit ihren zarten, gelben Blüten. Sogar auf halbschattigen West- oder Ostbalkonen wird sie nicht müde, immer wieder neues, herzhaftes Grün hervorzubringen.
Was dir die Arbeit noch erleichtert: Die Rauke sät sich gerne selbst aus. Für die erste Aussaat solltest du einen Termin zwischen April und August wählen.
Das brauchst du:
Topf oder Balkonkasten, Tiefe ca. 15 cm
Ballbrause, Sprühflasche, Gießkanne
Im Freiland Boden etwas auflockern
Ziehe zuerst eine oder mehrere flache, angedeutete Rillen (Abstand 20 cm) in deinem Beet oder Balkonkasten. Im Topf entfällt dieser Schritt. Dann reißt du dein Samenpapier in möglichst kleine Schnipsel und legst diese im Abstand von 2 cm mit der Schrift nach unten auf die angefeuchtete Erde. Die Samen werden deshalb so eng gesät, weil nicht immer alle aufgehen.
Die Wilde Rauke ist ein Lichtkeimer. Bedecke die feinen Samen daher nicht mit Erde und drücke sie stattdessen mit einem kleinen Brettchen oder deinen Fingern vorsichtig an.
Halte die Samen bis zur Keimung stets feucht. Bei der Aussaat im Topf oder Balkonkasten solltest du außerdem darauf achten, dass sich keine Staunässe bildet. Verwende am besten Töpfe mit Drainagelöchern.
Wenn sehr viele der Samen aufgehen, musst du die Keimlinge etwas ausdünnen, indem du die schwächeren von ihnen auszupfst. Die ausgewachsenen Pflanzen sollten einen Abstand von ca. 15 cm zueinander haben. Du kannst natürlich versuchen, die aussortierten Pflänzchen an anderer Stelle wieder einzusetzen.
Bio-Aktiverde für Blumen und Kräuter
Auf Terra-Preta-Basis (Holzkohle)
Torffrei
Bio-zertifiziert
Rucola ist sehr robust und gibt sich als Schwachzehrergerne auch mit nährstoffarmen, durchlässigen Böden zufrieden. Du solltest ihn nicht zu sehr düngen, da er sonst überschüssiges Nitrat in den Blättern einlagert. Den Standort wählst du am besten sonnig bis halbschattig.
Krankheiten und Schädlinge
Da Rucola zur Pflanzenfamilie der Kreuzblütler gehört (z.B. zählen dazu auch Radieschen, Kohl, Brokkoli, Blumenkohl, Senf), sollten wenn möglich in den letzten 3 Jahren keine Pflanzen dieser Familie am selben Standort angebaut worden sein. Ansonsten können sich folgende Krankheiten und Schädlinge leicht ausbreiten:
Kohlerdflöhe
Falscher Kohlmehltau
Andere Kohlkrankheiten
Der beste Schutz gegen Erdflöhe ist das Anbringen eines engmaschigen Kulturschutznetzes bereits kurz nach der Keimung und die Einhaltung einer Kulturpause zu anderen Kreuzblütlern. Gerade in kleinen Gärten ist Letzteres aber nicht immer möglich. Beobachte deine Pflanzen genau und wähle bei starkem Schädlingsbefall ggf. im nächsten Jahr einen neuen Standort.
Beetnachbarn
Gut: Knoblauch, Petersilie, Ringelblume, Salat, Schnittlauch, Zwiebel
Schlecht: Erbse, Kresse, Meerrettich, Sellerie, Senf, Kohl und weitere Kreuzblütler
Im Topf regelmäßig gießen
Im Freiland nur bei Trockenheit gießen, die langen Pfahlwurzeln erreichen auch tiefer liegendes Wasser
Keine Düngung notwendig
Beet von Unkraut freihalten
Einfache Überwinterung, im Frühjahr Blätter auf 5 cm zurückschneiden
Bereits nach einigen Wochen kannst du die ersten jungen Blätter ernten. Die Rauke schmeckt aber auch noch, wenn du sie ein bisschen größer und buschiger werden lässt. Die Blätter werden dann etwas fester und noch herzhafter im Geschmack. Schneide sie nicht zu kurz ab, um den Vegetationspunkt nicht zu verletzen – so treiben immer wieder neue Blätter aus.
Von Mai bis September blüht die Wilde Rauke und versorgt verschiedene Insekten mit Nektar. Auch während der Blüte kannst du die Blätter essen, die Pflanze bildet aber nicht mehr ganz so viel Grün wie davor. Wenn du mehr ernten möchtest, solltest du die Blüten entfernen.
Frisch lagern lässt sich der Rucola nicht sehr lang, in ein feuchtes Küchentuch geschlagen bleibt er im Kühlschrank nur wenige Tage knackig. Ernte am besten nach Bedarf. Du kannst die Blüten und Blätter haltbar machen, indem du sie in Öl einlegst oder zu einem leckeren Pesto verarbeitest (siehe unten). Zum Einfrieren eignet sich Rucola nicht.
Wie du sicher aus eigener Erfahrung weißt, lassen sich mit den herzhaft-scharfen Blättern der Rauke die leckersten Pizzavariationen und Salate kreieren. Die Kombination von Rucola mit frischen Tomaten und Parmesan wird deine Geschmacksnerven in himmlische Sphären versetzen. Gib die Blätter aber unbedingt erst nach dem Backen auf die Pizza – Hitze zerstört den Geschmack und die Vitamine.
Besonders bei einer reichen Ernte lässt sich aus den Rucolablättern ein herzhaftes Pesto herstellen.
Du brauchst:
100g Rucola
50g Parmesan
50g Pinienkerne
1 Knoblauchzehe
120 ml Olivenöl
2 TL Salz
Die Rucolablätter waschen, putzen und zusammen mit den übrigen Zutaten pürieren oder mixen. In heiß ausgespülte Gläser abgefüllt, hält sich das Pesto im Kühlschrank mehrere Monate und verleiht einem großen Teller Pasta als Topping einen Hauch von Italien.
Noch dazu ist Rucola wegen seiner Scharfstoffe sehr gesund. Sie stärken das Immunsystem und wirken antibakteriell. Außerdem enthält die Pflanze viele Vitamine und Mineralstoffe.