Du möchtest die wichtigsten Infos zur Aussaat von Baldrian im DIN-A4-Format mit in den Garten nehmen? Kein Problem! Druck dir einfach unsere Kurzanleitung aus:
Die wichtigsten Informationen auf einen Blick
Keimtiefe: 0,2 cm (nur andrücken, Lichtkeimer)
Keimtemperatur: 5–18 °C
Keimdauer: 4–6 Wochen
Vorziehen Haus: Februar–April
Nach draußen: Mai
Aussaat Freiland: August–September oder April–Mai
Reihenabstand: 50 cm
Pflanzenabstand: 40 cm
Wurzeltiefe: 20 cm
Typ: Mittelzehrer
Du kannst deine Baldriansamen ab Februar drinnen im Topf aussäen. Ein bisschen technische Unterstützung kann dabei allerdings nicht schaden. Mit einer speziellen Pflanzenlampe gehst du sicher, dass sie auch in der dunklen Jahreszeit genügend Licht bekommen – und groß und stark werden.
Wundere dich aber nicht, wenn deine Pflänzchen im Winter nicht ganz so schnell wachsen! Wenn du keine Pflanzenlampe hast oder direkt ins Freiland säen möchtest, musst du ein bisschen Geduld haben und bis März bzw. April warten.
Früher oder später werden sich die ersten Keimlinge zeigen und ehe du dich versiehst, steht ein robuster Kräuterriese in deinem Garten.
Das brauchst du:
Anzuchtgefäß
Ballbrause/Sprühflasche
Ende Februar ist es den Baldriansamen draußen noch zu kalt. Deshalb musst du sie drinnen auf deiner Fensterbank vorkultivieren. Verwende dazu eine Anzuchtschale oder Anzuchttöpfchen.
Damit die Samen es bei der Keimung leichter haben und nicht erst das Papier durchdringen müssen, legst du dein Kalendarium ein paar Stunden in eine Schüssel mit Wasser und trennst dann die beiden Papierschichten voneinander. Jetzt kannst du die Samen ganz einfach entnehmen und aussäen.
Befülle dazu dein Gefäß mit feuchter Anzuchterdeund streue die Samen im Abstand von ca. 1 cm über die Erde. Drücke mit einem Stück Holz oder mit deiner Handfläche alles leicht an und gieße die Saat dann vorsichtig mit einer Ballbrause oder Sprühflasche.
Deine Anzuchtschalen solltest du bis zur Keimung mit einer durchsichtigen Folie oder einer Glasscheibe bedecken, so entsteht ein günstiges Mikroklima für die Keimung. Entferne die Abdeckung täglich für ein paar Minuten, um Schimmel zu vermeiden. Sobald sich das erste zarte Grün zeigt, solltest du die Folie oder Glasscheibe dauerhaft entfernen.
Denke daran, die Erde alle ein bis zwei Tage zu befeuchten, denn sie darf auf keinen Fall austrocknen! Vermeide dabei unbedingt auch Staunässe – sonst könnten Schimmel oder Trauermücken deinen Keimlingen das Leben schwer machen.
Was du alles zur Vorkultur wissen musst, haben wir dir in dieses Video gepackt:
Direktsaat ab April: Lockere die Erde gut auf und ziehe im Abstand von 50 cm angedeutete Rillen in die Erde. Befeuchte alles gut und lege die Samen im Abstand von 20–40 cm in die Rillen. Auch im Beet musst du die Erde bis zur Keimung unbedingt feucht halten. Das kann bis zu 6 Wochen dauern.
Falls die Samen zu dicht nebeneinander aufgehen, musst du sie auf 40 cm vereinzeln, indem du die schwächeren Pflanzen entfernst. Du kannst dann versuchen, sie an anderer Stelle wieder einzupflanzen.
Das brauchst du:
Pikierstab oder Löffel
Größere Töpfe mit Drainagelöchern (11 cm bzw. 14 cm)
Sobald sich das erste richtige, dunkelgrüne Blattpaar nach den zarten Keimblättern gebildet hat, ist es den Sämlingen zu eng in ihren Töpfen. Deshalb musst du sie einzeln in größere Töpfe setzen. Diesen Vorgang nennt man "pikieren".
Dazu hebst du die Pflänzchen mit einem Pikierstab oder einem Löffelstiel aus der Erde und setzt sie vorsichtig in die mit Kräutererdebefüllten neuen Gefäße. Diese sollten einen Durchmesser von ca. 11 cm haben. Bedecke die Wurzeln wieder mit Erde und gieße alles gut an. In unserem Video zeigen wir dir, wie pikieren geht:
Falls du deinen Baldrian später nicht in ein Beet umsetzen willst, solltest du gleich einen größeren Topf von etwa 14 cm wählen und der Erde etwas Kompost beimengen. Achte bei den Töpfen unbedingt auf ein Drainageloch, damit sich keine Staunässe bilden kann!
Bio-Aktiverde für Blumen und Kräuter
Auf Terra-Preta-Basis (Holzkohle)
Torffrei
Bio-zertifiziert
Im Mai darfst du deine Pflänzchen in ihren Töpfen nach draußen bringen oder sie ins Beet pflanzen. Bevor du sie ins Freiland setzt, solltest du den Boden auflockern und dann die Pflanze gut angießen. Nicht tiefer setzen!
Damit sie gut wachsen können, achte auf einen Abstand von 40 cm. Die Jungpflanzen wachsen recht langsam, können aber bis zu 150 cm hoch werden. Sie blühen erst im zweiten Jahr.
sonnig bis halbschattig
feuchte und humusreiche Böden
Topfanzucht: Pflanzerde mit Kompost
frosthart, im Winter kein Schutz nötig
Tipp: Baldrian bildet gerne Ausläufer. Falls er in deinem Garten nicht unkontrolliert wuchern soll, pflanze ihn lieber in einen Kübel.
Entferne welkende Blütenstände, damit sich der Baldrian nicht zu sehr ausbreitet.
2. Jahr: Verteile im Frühjahr eine Handvoll Kompost im Wurzelbereich. Das unterstützt das Wachstum der Pflanzen.
Topf und Freiland: regelmäßig gießen
Krankheiten und Schädlinge
Blattläuse kannst du vorsichtig mit Wasser abbrausen.
Bei Mehltau bildet sich ein weißer Schimmelrasen auf den Blättern. Befallene Pflanzenteile unbedingt entfernen und im Hausmüll entsorgen.
Gegen die Raupen der Baldrian-Blattwespe helfen Kulturschutznetze. So können sie die Blätter nicht anknabbern.
Ernten kannst du erst im zweiten Anbaujahr, wenn die Pflanze einmal überwintert hat. Dann ist auch ihr unterirdisches Wurzelsystem gut ausgebildet.
Ernte der Wurzeln und Samen: Oktober
Ernte der Blätter: Mai–Juni
Ernte der Blüten: Juni–Juli
Die Blätter und Blüten kannst du einfach von der Pflanze abpflücken. Am besten erntest du am frühen Morgen – da stecken in der Pflanze besonders viele heilende Stoffe.
Die Wurzel verströmt bei der Ernte keinen besonders angenehmen Duft, Kater werden davon aber fast magisch angezogen. Die Pflanzenteile kannst du im Herbst vorsichtig mit einem Spaten ausgraben. Danach solltest du die Wurzel gründlich mit Wasser säubern.
Auch die reifen Samen der Pflanze kannst du im Herbst ernten, indem du sie aus den Samenständen löst.
Tipp: Willst du deinen Baldrian im Garten halten, solltest du nicht alle Baldrianwurzeln ausgraben. Lässt man einige davon im Boden, stehen die Chancen gut, dass diese im nächsten Jahr erneut austreiben.
Samen und Wurzeln solltest du am besten getrocknet verwenden. Lege sie dazu an einem warmen, luftigen Ort auf einem Tuch aus. Die Baldrianwurzel kannst du danach klein raspeln und dir beispielsweise einen Tee daraus kochen. Die Samen kannst du in Schraubgläsern aufbewahren.
Junge Blätter passen gut in einen frischen Salat, die Blüten sind ein schöner Hingucker in Obstsalaten oder auf belegten Broten.
Wenn du dir einen Tee aus den zerkleinerten Wurzelstücken kochst, steigert dies tagsüber deine Konzentration, nachts schläfst du dadurch besser ein.