Das erwartet dich:
Du möchtest die wichtigsten Infos zur Aussaat der Kamille im DIN-A4-Format mit in den Garten nehmen? Kein Problem! Druck dir einfach unsere Kurzanleitung aus:
Saattiefe: 0,2 cm (Lichtkeimer)
Keimtemperatur: 15–20 °C
Keimdauer: 7–14 Tage
Aussaat Haus/Blüte: März–August/Juni–September
Aussaat Freiland/Blüte: April–Mai/Mai–September
Pflanzabstand: rundherum 30 cm
Wurzeltiefe: 20 cm
Typ: Schwachzehrer
Standort: Vollsonne
Boden: wächst auf fast jedem Untergrund; früher oft an Weg- und Ackerrändern zu sehen, auch auf Schuttplätzen; heute nicht mehr so oft zu entdecken wegen der Spritzmittel
Von der Kamille gibt es verschiedene Arten. Die echte erkennst du an einem einfachen Trick: Wenn du das gelbe Blütenköpfchen aufbrichst und es hohl ist, handelt es sich um die "Echte Kamille". Nur sie besitzt die Heilkräfte, die wir in Form von Tee besonders schätzen.
Übrigens: Nach der Befruchtung hängen die weißen Blütenblätter nach unten.
Das brauchst du:
Anzuchtgefäße
Sprühflasche oder Ballbrause
Freiland: Kompost
Aussaat Haus: Deine Kamille lässt sich ab März im Haus vorziehen. Du befüllst dafür Anzuchttöpfe oder Anzuchtschalen mit Anzuchterde. Dann trennst du das Kalenderblatt heraus, legst es in eine Schüssel mit Wasser und wartest ein paar Stunden. So lässt sich das Papier auseinandertrennen und du kannst die Samen entnehmen. In der Anzuchtschale haben viele Samen Platz, halte einen Abstand von 0,5–1 cm ein. In Anzuchttöpfe solltest du etwa 4 Samen legen. Dann alles gut angießen und mit einer Folie abdecken. Diese schafft ein günstiges Mikroklima. Entferne die Folie täglich für ein paar Minuten, um Schimmel vorzubeugen. Bis zur Keimung darf die Erde nicht austrocknen, was aber nicht bedeutet, dass deine Erde vor Nässe triefen muss. Achte darauf, dass die ersten 2 cm feucht bleiben.
Was du beim Vorziehen sonst noch beachten solltest, erfährst du in diesem Video:
Vorbereitung Freiland: Kamille kann zwar überall wachsen, liebt jedoch leicht lehmigen, humusreichen Boden. Dein Beet bereitest du am besten mit Kompost vor, den du im Frühjahr einarbeitest.
Aussaat Freiland: ab April. Auf vorbereiteter Stelle breitwürfig aussäen. Angießen, bis zur Keimung nicht austrocknen lassen.
Topf: Sobald die Pflänzchen eine Höhe von etwa 12 cm erreicht haben, ist es den Sämlingen zu eng in ihren Töpfen. Deshalb musst du sie einzeln in größere Töpfe setzen. In unserem Video zeigen wir dir, wie das geht.
Falls du deine Kamille später nicht ins Beet umsetzen willst, solltest du gleich einen größeren Topf von etwa 14 cm wählen, die du mit Blumenerde befüllst. Achte bei den Töpfen unbedingt auf ein Drainageloch, damit sich keine Staunässe bilden kann!
Vom Topf ins Freiland: Im April darfst du deine Pflänzchen nach draußen setzen. Bevor du sie ins Freiland entlässt, solltest du den Boden auflockern. Dann gräbst du Löcher, die so tief sind, dass Pflanzen samt Wurzelballen bequem hineinpassen. Löcher schließen und gut angießen. Damit sie gut wachsen können, achte auf einen Abstand von 15 cm. Die Pflanzen können bis zu 50 cm hoch werden und sind einjährig. Das bedeutet, sie werden einmal blühen. Da sie sich aber selbst aussäen, wird dich im nächsten Sommer der Nachwuchs mit seinen filigranen Blüten erfreuen.
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Freiland: Dein Aussaat-Experiment ist geglückt und deine Kamillepflänzchen schießen im Beet in die Höhe? Sehr gut. Dann achte trotzdem auf genügend Abstand zwischen den Pflanzen, damit sie nicht so anfällig für Krankheiten und Schädlinge sind und sich besser verzweigen können. Dünne sie deshalb so aus, dass zwischen den Keimlingen ein Abstand von 15 cm gewahrt bleibt.
Sonnig und warm
Am besten sandiger bis lehmiger Boden
Topf: humusreiche Blumenerde, gemischt mit Lehm
Nach der Blüte die Pflanzen zurückschneiden, dann kommen neue Triebe
kein Dünger notwendig
Pflanzen im Topf regelmäßig, aber mäßig gießen
Staunässe vermeiden
Beet mit reichlich Kompost vorbereiten
Krankheiten und Schädlinge
Echter und Falscher Mehltau
Pilzkrankheiten
Kamillenglattkäfer, Kamillenstängelrüssler
Blattläuse
Befallene Pflanzen solltest du immer über den Hausmüll entsorgen. Gegen Schädlinge hilft ein Gärtnervlies, das du über die Pflanzen spannst. Wenn deine Kamille von Läusen befallen ist, kannst du sie mit Wasser abspritzen.
Von Mai bis Juli öffnen sich alle Blüten. Die voll erblühten Blütenköpfe schneidest du direkt am Stielansatz mit einer Schere oder einem scharfen Messer ab. Ernten solltest du am Vormittag, denn da stecken noch besonders viele heilende Stoffe in der Kamille. Noch wichtiger ist, dass die Blütenköpfchen trocken sind, sonst halten sie nicht so lange.
Berühre die Blütenköpfe so wenig wie möglich, da sie sehr druckempfindlich sind. Auch abwaschen solltest du sie nicht.
Blüten, die nicht gesund aussehen oder verwelkt sind, solltest du abschneiden und entsorgen.
Tipp: Ende September bis Mitte Oktober reifen die Samenstände heran. Wenn du sie dranlässt, sorgt die Kamille selbst für ihre Vermehrung. Sie sät sich dann aus und wächst im nächsten Jahr wieder.
Kamillenblüten kannst du den ganzen Sommer über ernten. Aber nur an sonnigen, trockenen Tagen ist es empfehlenswert, da sie so erstens mehr Heilkräfte enthalten und zweitens weniger Schimmelgefahr bei getrockneten Blüten herrscht. Wichtig ist auch, dass du sie zum Trocknen auf einem sauberen Tuch oder einer Zeitung ausbreitest und an einen luftigen und schattigen Ort stellst. Gut geeignet sind zum Beispiel Dachboden, Keller oder Schuppen. Aufbewahrt werden die getrockneten Kamilleblüten in einem dunklen, luftdichten Schraubglas.
Die Echte Kamille wirkt entzündungshemmend, krampflösend und antibakteriell. Wer Magenschmerzen hat, kennt das Allheilmittel dagegen: eine Tasse Kamillentee. Du kannst hierfür getrocknete (1 TL pro Tasse) oder frische (2 TL pro Tasse) Blütenblätter verwenden.