Das erwartet dich:
Du möchtest die wichtigsten Infos zur Aussaat im DIN-A4-Format mit in den Garten nehmen? Kein Problem! Druck dir einfach unsere Kurzanleitung aus:
Die wichtigsten Infos auf einen Blick:
Lichtkeimer: nur andrücken
Keimtemperatur: 15–20 °C
Keimdauer: 8–14 Tage
Pflanzabstand: dicht aussäen
Wuchshöhe: 30–60 cm
Blütezeit: Juni–September
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: wächst auf fast jedem Untergrund, sogar auf Schutthalden; nährstoffarm, durchlässig
Winterhart, mehrjährig
Labkraut duftet nach Honig, dient als Kaffeeersatz und wird bei der Käseherstellung verwendet. Ein kleines Allround-Talent also, das man gerne im Garten hat. Wie gut, dass sich das gelb blühende Heilkraut mit einem mageren Boden zufriedengibt. Auch im Topf lässt sich diese Pflanze kultivieren.
Aussaatzeitpunkt: Säst du dein Labkraut im Winter aus, kannst du innerhalb kurzer Zeit Sprossen ernten, die voller Vitamine stecken. Für ein ausgewachsenes Labkraut wartest du mit der Aussaat bis zum kommenden Frühjahr (März/April). Dann werden deine Pflänzchen mit genügend Sonnenlicht versorgt und können richtig groß und stark werden.
Das brauchst du:
Anzuchtschale für Sprossen
Töpfe für große Pflanzen
Später: Universalerde mit Sand gemischt (keine zu nährstoffreiche Erde)
Balkon: große Töpfe
Als erstes befeuchtest du das Kalendarium etwas und ziehst das Papier auseinander. Die Samen lassen sich danach ganz einfach entnehmen. Um dein Labkraut zum Leben zu erwecken, legst du die Samen auf mit Anzuchterde gefüllte Anzuchtschalen für Sprossen oder kleine Töpfe (mit dem Ziel, ausgewachsene Pflanzen zu ziehen). Danach gießt du alles an und lässt die Erde bis zur Keimung nicht austrocknen.
Winteraussaat: Möchtest du nur Sprossen ernten, kannst du dein Labkraut in einer Anzuchtschale dicht aussäen.
Freiland: Du kannst deine Labkrautsamen auch gleich auf dem Beet ausbringen (Mai, wenn kein Frost mehr droht). Dafür ziehst du kleine Rillen mit entsprechendem Abstand und legst die Samen auf die Erde. Anfeuchten nicht vergessen.
Anzuchtschalen: Pikieren ist bei Anzuchtschalen mit dem Ziel "Sprossen" nicht nöitg.
Vom Anzuchttöpfchen in größere Töpfe: Wenn deine kleinen Pflänzchen aus ihren Anzuchttöpfen herauswachsen (Wurzeln gucken bereits aus dem Abzugsloch raus), ist es höchste Zeit, sie umzutopfen. Dazu hebst du sie vorsichtig mit einem Pikierstab aus der Erde und setzt sie einzeln in größere Töpfe (mind. 14 cm Durchmesser), die du mit einem Gemisch aus Universalerde und Sand befüllt hast. Gieße danach alles gut an, damit Erde an die Wurzeln gespült wird und das Labkraut munter weiterwachsen kann.
Universal-Aktiverde für alle Pflanzen
Auf Terra-Preta-Basis (Holzkohle)
Torffrei
Bio-zertifiziert
Vom Topf ins Freiland: Nach draußen können deine Pflanzen, wenn es Mai ist, kein Frost mehr droht und die Erde sich erwärmt hat. Vor dem Einsetzen der Pflanzen lockerst du die Erde an dem vorbestimmten Standort und befreist ihn von Unkraut. Danach gräbst du ein Loch, das so tief ist, dass die Wurzeln gut Platz haben. Wenn dein Labkraut in der Erde sitzt, schließt du das Loch und gießt alles gut an.
Hier kannst du dir ansehen, wie pikieren geht:
Als echtes Heilkraut bevorzugt das Labkraut einen nährstoffarmen Boden und nimmt gerne ein volles Sonnenbad. Halbschatten ist aber auch okay. Was es gar nicht leiden kann, ist Staunässe. Hast du einen schweren Lehmboden im Garten, verbesserst du diesen vor dem Einpflanzen mit Sand oder Kies.
Das Labkraut ist übrigens sehr wuchsfreudig – am besten pflanzt du es in eine wilde Ecke, wo es sich ausbreiten darf. Wer ein unkontrolliertes Mäandern durch den Garten verhindern möchte, gräbt das Labkraut im Herbst aus und verkleinert die Staude mit dem Spaten auf 10 cm. Die abgetrennten Teile kannst du an Freunde verschenken.
Im Garten: Nur während extremer Trockenperioden gießen
Im Topf: sparsam gießen (auch im Winter!)
Düngen nicht notwendig
Herbst: Nach der Blüte Triebe zurückschneiden, treiben im Frühjahr neu aus
Winterhart, kein zusätzlicher Frostschutz notwendig
Krankheiten und Schädlinge
Blattläuse: mit Wasserstrahl vertreiben
Mehltau: befallene Pflanze in Biotonne entsorgen
Das Labkraut blüht von Juni bis September. Nicht nur die Bienen freuen sich darüber, auch du hast etwas von der leuchtenden Pracht: Wenn du die blühenden Spitzen erntest, kannst du sie schonend im Schatten trocknen und ihre Heilwirkung nutzen (s. Heilwirkung).
Spätestens im Oktober verabschieden sich die gelben Blüten und die Pflanze bildet Samenkapseln. Die darin enthaltenen Samen können im kommenden Frühjahr zur neuen Aussaat verwendet werden. Um eigenes Saatgut zu gewinnen, erntest du die reifen, braunen Samen und trocknest sie noch etwas nach, indem du sie auf einen mit einem Tuch versehenen Gitterrost legst. Nach einer Woche gibst du die Samen in ein Tütchen, beschriftest dieses und verschließt es.
Achtung: Blüten und Wurzeln färben ab, Handschuhe tragen!
Mit deinem Labkraut im Garten oder auf dem Balkon hast du einen wertvollen Freund und Helfer in der Not. Ein Tee aus den Blüten wirkt harntreibend und hilft bei Hautunreinheiten, Krämpfen und depressiven Verstimmungen.
Tee: Einen Teelöffel frische oder getrocknete Blüten in eine Tasse geben. Mit 200 ml kochendem Wasser aufgießen und abgedeckt ca. 2 Minuten ziehen lassen.
Als essbare Dekoration kannst du die Blüten deines Labkrauts über Salate oder Desserts streuen. Die jungen Triebe lassen sich wie Spinat zubereiten oder dürfen im Salat oder der Gemüsesuppe landen.
Deine Labkrautsamen kannst du auch als koffeinfreien Kaffeeersatz verwenden. Die getrockneten oder gerösteten Samen werden in einer Kaffeemühle gemahlen oder mithilfe eines Mörsers zerstoßen und wie gewohnt weiterverarbeitet.
Du kannst dein Labkraut natürlich auch als Schnittblume verwenden und dir den honigsüßen Duft in die Wohnung holen.