Das erwartet dich:
Du willst eine knappe, informative Pflanzanleitung im DIN-A4-Format mit in den Garten oder auf den Balkon nehmen? Hier gibt es unsere Kurzanleitung zum Ausdrucken:
Keimtiefe: 0,2 cm
Keimtemperatur: 15–24 °C
Saattiefe: 0,2 cm (Lichtkeimer)
Keimdauer: 2–3 Tage
Vorziehen im Haus: Februar – April
Ins Freie setzen: ab Mai
Direktsaat Freiland: März – September
Pflanzenabstand: 15 cm
Wurzeltiefe: 15 cm
Standort: sonnig
Typ: Schwachzehrer
Nährstoffbedarf: niedrig
Bei Anbau im Beet Kulturpause von 3 Jahren zu anderen Kreuzblütlern einhalten
Ernte: ganzjährig
Die wichtigsten Antworten gleich zu Beginn: Ja, Kresse anbauen ist wirklich kinderleicht und ja, ein Butterbrot kann tatsächlich das 1,5-fache seiner Stärke an Kresse aufnehmen.
Weil sich die Keimlinge der Kresse so einfach auf dem Fensterbrett kultivieren lassen, kannst du sie auch das ganze Jahr über als vitaminreichen Brotbelag heranziehen: Aussäen, ein paar Tage warten und schon sind die würzigen Stängel bereit zur Ernte.
Doch du kannst noch mehr aus deiner Kresse herausholen: Denn ihre Entwicklung ist nicht – wie viele meinen – bei einer Höhe von 4 cm abgeschlossen. Wenn du ein bisschen Geduld hast und den richtigen Aussaatzeitpunkt (März bis September) wählst, wachsen die Keimlinge zu großen Pflanzen heran und deine Mühen werden mit großem Kresse-Reichtum belohnt.
Aussaat im Winter auf der Fensterbank
Zerreiße deinen Kalenderstreifen in kleine Schnipsel.
Für die Aussaat eignet sich jedes flache Gefäß, am besten mit Drainagelöchern an der Unterseite.
Befülle das Gefäß mit Universalerde oder einfach mit etwas Watte, um die Feuchtigkeit zu halten.
Lege die Papierschnipsel mit der Schriftseite nach unten dicht nebeneinander auf dein Substrat.
Gieße alles gut an und stelle das Gefäß auf dein Fensterbrett.
Nach circa einer Woche kannst du die Keimlinge ernten.
Tipp: Falls du ein Kressesieb hast, legst du die Papierschnipsel direkt hinein und hältst sie feucht. So kannst du die ganzen Sprossen mitsamt den Wurzelansätzen essen.
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Vorziehen im Frühling
Falls du große Blätter oder sogar Samen ernten willst, muss die Kresse etwas anders ausgesät werden und später in einen großen Topf oder in den Garten umziehen.
Säe dazu ab März in einer Anzuchtschale gefüllt mit Anzuchterde aus und halte einen Abstand von 2 cm zwischen den Samen ein.
Lass die Erde bis zur Keimung nie austrocknen.
Direktsaat
Ab März kannst du die Kresse auch direkt aussäen.
Lockere die Erde im Freiland etwas auf und halte bei der Aussaat einen Abstand von 10 cm zwischen den Samen ein. Bei einer Direktsaat im Topf kann der Abstand auch etwas geringer ausfallen.
Der Durchmesser des Aussaatgefäßes sollte mindestens 12 cm betragen, die Tiefe 15 cm.
Lass die Erde bis zur Keimung nie austrocken, vermeide aber unbedingt auch Staunässe.
Wenn die Samen zu dicht nebeneinander aufgegangen sind, musst du sie etwas ausdünnen, um den Abstand von 10 cm zu erreichen. Die ausgezupften Pflänzchen kannst du essen.
Ab Mitte Mai können die vorgezogenen Jungpflanzen ins Freie.
Pikiere die Pflanzen, sobald sie die ersten Kresseblätter gebildet haben.
Nimm dafür einen Pikierstab oder einen Löffelstiel und hebe die Keimlinge vorsichtig aus ihrem Anzuchtgefäß.
Setze die Pflanzen in dein Beet um, wo sie einen Abstand von 10 cm haben sollten. Alternativ kannst du sie auch einzeln in große Töpfe mit Gemüseerde pflanzen (Durchmesser mind. 15 cm).
Wenn die Keimlinge etwas lang geraten sind, kannst du sie beim Umpflanzen ein bisschen tiefer setzen.
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung gibt es in diesem Video:
Im Winter: helles Fensterbrett
Frühling–Herbst: im Freien halbschattig bis schattig; bei der Anzucht von Keimlingen kein zu sonniges Südfensterbrett wählen, damit die zarten Blätter nicht vertrocknen.
Boden: Für größere Pflanzen brauchst du humusreiche, lockere und durchlässige Erde; im Topf Gemüseerde verwenden.
Gute Beetnachbarn: Kopfsalat, Radieschen, Rettich
Schlechte Beetnachbarn: Dill
Beet vor der Aussaat auflockern und von Unkraut befreien
Im Topf und im Freiland regelmäßig gießen, aber Staunässe unbedingt vermeiden
Keine Düngung notwendig
Vertrocknete Pflanzenteile entfernen
Krankheiten und Schädlinge
Kresse gehört zur Pflanzenfamilie der Kreuzblütler und kann deshalb auch von typischen Kohlschädlingen wie Erdflöhen befallen werden.
Zum Schutz bereits bei Jungpflanzen ein engmaschiges Kulturschutznetz spannen.
In der Wohnung ist ein Befall mit Erdflöhen nicht zu befürchten, es können sich aber beispielsweise Trauermücken in der Erde einnisten.
Im Winter wachsen die Pflanzen aufgrund des fehlenden Lichts langsamer, trotzdem kannst du auch im Winter bereits nach ca. einer Woche die ersten Keimlinge ernten.
Wenn du deine Kresse vorgezogen oder direkt ausgesät hast und größere Blätter ernten möchtest, dauert es auch im Sommer einige Wochen bis zur Ernte.
Schneide einen ganzen Trieb mitsamt den essbaren Stängeln ab.
Ernte am besten immer nach Bedarf und säe im Abstand von ein paar Tagen neu aus.
Brauche die geernteten Blätter schnell auf, sie halten sich nicht sehr lange.
Einfache Kresse ist mild-würzig im Geschmack, zugleich aber auch reich an Vitaminen.
Verwende Kresse zum Beispiel als Topping eines winterlichen Salats aus Endivie, Radicchio, Feldsalat, Spinat oder Asia-Salaten. Champignons, Karotten- oder Mangoldstreifen, Birnenscheiben und ein Dressing mit Joghurt oder Honig mildern die herben und scharfen Aromen etwas ab. Nüsse oder Kerne sorgen für den nötigen Crunch.
Größere Blätter kannst du in Wok-Gerichten verwenden, allerdings solltest du die Blätter erst nach dem Braten in den Wok geben, da sonst das wertvolle Vitamin C verlorengeht.
Die in der Kresse enthaltenen ätherischen Senföle fördern die Immunabwehr und verfeinern beispielsweise Soßen oder Eierspeisen. Auch Cremesuppen steht eine Garnierung mit den würzigen Blättern gut.
Für eine Champignon-Cremesuppe mit Kressekeimlingen brauchst du:
500g Champignon
Öl
40 g Butter
40g Mehl
500 ml Gemüsebrühe
200ml Sahne oder Kochcreme
Salz und Pfeffer
Kressekeimlinge oder gehackte Kresseblätter
Kresse ist das i-Tüpfelchen auf einer jeden Cremesuppe
Zubereitung:
Zuerst putzt du die Champignons und schneidest sie in Scheiben. Dann erhitzt du etwas Öl in einer Pfanne und brätst die Pilze so lange darin an, bis sie das Wasser verloren haben. Leicht salzen.
In einem Topf erwärmst du nun die Butter (es geht auch anderes Fett) und lässt unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen das Mehl einrieseln. Anschließend fügst du langsam die Gemüsebrühe hinzu. Gut rühren, damit keine Klumpen entstehen. Ein Drittel der gebratenen Champignons kommen jetzt mit in den Topf, den Rest verwendest du später als Einlage.
Alles pürieren, Sahne und restliche Champignons hinzugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nachdem du das Ganze nochmal erhitzt hast, verteilst du die Cremesuppe auf Teller und streust ein paar Kressekeimlinge oder gehackte Kresseblätter darüber.