Das erwartet dich:
Du willst eine knappe, informative Pflanzanleitung im DIN-A4-Format mit in den Garten oder auf den Balkon nehmen? Hier gibt es unsere Kurzanleitung zum Ausdrucken:
Keimtemperatur: 10–20 °C
Saatiefe: nur andrücken (Lichtkeimer)
Keimdauer: 6 Tage
Pflanzabstand: beliebig
Aussaat Freiland: Mitte März bis Oktober
Aussaat Haus: ganzjährig
Typ: Schwachzehrer
Möglichst Kulturpause von 3 Jahren zu anderen Kreuzblütlern einhalten
Wer hat nicht schon mal als Kind Kressesamen auf der Fensterbank gezogen und sich dabei wie ein Supergärtner oder eine Profigärtnerin gefühlt?
Kressekeimlinge sind wohl die bekanntesten Sprossen, die auch gerne von den Kleinsten in Schalen gezogen werden. Zu Recht, denn der Anbau auf der Fensterbank ist über das ganze Jahr hinweg sehr einfach.
Falls du deine Kresse im Garten bzw. im großen Topf aussäen und große Blätter oder Samen ernten möchtest, solltest du sie von März bis Oktober direkt aussäen.
Das brauchst du:
Im Winter: Gefäß mit Drainageloch und Untersetzer
Frühjahr–Herbst: Für große Pflanzen aufgelockertes Beet; Blumenkasten oder Topf
Gartenerde bzw. Universalerde oder Watte
Ballbrause oder feine Gießkanne
Zuerst reißt du dein Samenpapier in Stücke mit je einem Samen.
Universal-Aktiverde für alle Pflanzen
Auf Terra-Preta-Basis (Holzkohle)
Torffrei
Bio-zertifiziert
Aussaat im Winter auf der Fensterbank: Such dir ein schönes, flaches Gefäß aus, in das du deine Kressesamen ausbringen willst. Du kannst natürlich auch selbst eines basteln – am besten mit Löchern an der Unterseite und einem Untersetzer (z.B. Teller). Dann befüllst du es mit Universalerde oder einfach mit etwas Watte, um die Feuchtigkeit zu halten. Dein in Schnipsel gerissenes Papier legst du jetzt mit der Schriftseite nach unten dicht nebeneinander auf dein Substrat, gießt alles gut an und stellst das Gefäß auf dein Fensterbrett.
Beim Anbau von Kressekeimlingen kannst du bereits nach wenigen Tagen ernten. In diesem Fall endet die Pflanzanleitung hier schon wieder.
Vorziehen im Frühling: Wenn du nicht nur Keimlinge ernten willst, sondern die Kresse später im Garten oder auf dem Balkon weiterwachsen soll, musst du einen Abstand von 2 cm zwischen den Samen einhalten und die Sprösslinge in einzelne Töpfe pikieren, sobald sie ein richtiges Blattpaar gebildet haben.
Ins Freie können die Pflänzchen ab Mitte Mai. Dabei sollten sie genügend Platz zum Wachsen haben (Abstand im Beet: 10 cm, Topfdurchmesser 12 cm). Die Keimlinge nicht tiefer setzen!
Direktsaat: Ab Mai kannst du die Kresse zudem direkt aussäen. Halte dabei sowohl im Topf als auch im Beet einen Abstand von 10 cm zwischen den Samen ein. Zuvor solltest du die Erde etwas auflockern.
Im Winter: helles Fensterbrett in einem kühlen Zimmer
Frühling–Herbst: im Freien halbschattig bis schattig. Auch auf dem Fensterbrett keinen zu sonnigen Standort wählen, sonst könnten die zarten Blätter vertrocknen.
Boden: Für größere Pflanzen brauchst du humusreiche, lockere und durchlässige Erde
Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn
Gut: Bockshornklee, Kopfsalat, Tomate
Schlecht: Kohl, Mairübe, Radieschen, Rettich, Rucola und andere Kreuzblütler
Beet vor der Aussaat auflockern und von Unkraut befreien
Im Topf und im Freiland regelmäßig gießen, aber Staunässe unbedingt vermeiden
Keine Düngung notwendig
Vertrocknete Pflanzenteile entfernen
Kresse gehört zur Pflanzenfamilie derKreuzblütler. Dazu zählen zum Beispiel auch Radieschen, Kohl, Brokkoli und Rucola. Sie ist zwar nicht so krankheitsanfällig wie viele andere Familienmitglieder, kann aber auch von den typischen Kohl-Plagegeistern wie Erdflöhen befallen werden.
Die Keimlinge auf deinem Fensterbrett sind aber weitestgehend sicher vor Erdflöhen. Hier solltest du eher ein Auge auf etwaige Trauermücken in der Erde haben.
Im Winter wächst die Kresse langsamer, weil ihr nicht mehr so viel Sonnenlicht für die Fotosynthese und Zellatmung zur Verfügung steht. Dennoch kannst du bereits nach ca. einer Woche die ersten Keimlinge ernten.
Bei ausgewachsenen Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon schneidest du am besten immer gleich einen ganzen Trieb mitsamt den essbaren Stängeln ab.
Lagerung: Frisch geerntet hält sich Kresse nicht lange. Besser, du erntest nach Bedarf und säst mehrmals im Abstand von ein paar Tagen aus.
Aufgrund ihres vergleichsweise milden Geschmacks passen die Keimlinge der Gartenkresse besonders gut zu winterlichen Salaten, zum Beispiel zu Asia-Salaten wie dem Red Giant oder zu buntem Mangold.
Mit ihren ätherischen Senfölen fördert die Kresse nicht nur die Immunabwehr – durch das senfähnliche Aroma verfeinert sie beispielsweise Soßen oder Eierspeisen.
Für einen leckeren Eiersalat mit Kressesprossen brauchst du:
5 hartgekochte Eier
2 EL Senf
Je nach Geschmack 2 EL Mayonnaise oder Frischkäse
einen Schuss Essig
einen Schuss Öl
Salz, Pfeffer und Zucker
Die hartgekochten Eier in kleine Stücke schneiden, die übrigen Zutaten mit einem Schneebesen verrühren, über die Eier geben und abschmecken. Die Kresse-Keimlinge darüberstreuen und schon wird aus dem langweiligen Eiersalat ein würziger Brotaufstrich mit Vitamin-Topping.
Die größeren Blätter der ausgewachsenen Pflanze kannst du auch in Wok-Gerichten verwenden, die damit neben der Chili-Schärfe noch eine weitere Art von Schärfe erhalten. Gib die Blätter aber unbedingt erst nach dem Braten in den Wok, da sonst das wertvolle Vitamin C verlorengeht.