So wird deine Juni-Pflanze groß und stark.
Das erwartet dich:
Hier kannst du die die wichtigsten Infos zum Anbau des Grünkohls im DIN-A4-Format ausdrucken und mit in den Garten nehmen:
Der Hype um Grünkohl als heimisches Superfood ist bestimmt auch an dir nicht vorbeigezogen. Wenn du auch keine Lust hast, die herb-süßen Blätter roh in einen Superfood-Smoothie zu pürieren, so solltest du ihn dennoch in deinem Garten anbauen. Denn auch gedünstet, gekocht oder zu Chips gebacken enthält er noch viele Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien. Das Beste: Du kannst ihn sogar im Winter im Beet stehenlassen und dir die kalte Jahreszeit immer wieder mit ein paar frischen Blätter versüßen. Die Aussaatzeit beginnt im Mai und reicht bis in den Juli hinein.
Die wichtigsten Infos auf einen Blick:
Samentiefe: 0,5 – 1 cm
Keimtemperatur: 15 – 20 °C
Keimdauer: 5 – 8 Tage
Standort: Halbschattig
Vorziehen: Mai – Jun.
Ins Freie setzen: Jun. – Jul.
Direktsaat: Jun. – Jul.
Endgültiger Pflanzabstand: 40 cm
Wurzeltiefe: 40 cm
Nährstoffbedarf: hoch
Vorziehen
Die Aussaat in Schalen erhöht die Keimrate. Die kleinen Pflänzchen werden dann zügig ins Beet umgepflanzt.
Befülle eine Anzuchtschale mit Anzuchterde.
Drücke mit deinem Finger im Abstand von 2 cm Löcher in die Erde (Tiefe 0,5 – 1 cm).
Reiße dein Kalendarium in Schnipsel mit je einem Samen.
Verschließe die Löcher, gieße die Saat gut an und halte sie bis zur Keimung feucht.
Die Schale kannst du drinnen auf die Fensterbank oder draußen an einen geschützten, warmen Ort stellen. Zu starke Sonneneinstrahlung kann den Keimlingen schaden.
Direktsaat Freiland
Beet 2 Wochen vor der Aussaat mit Kompost vorbereiten.
Ziehe im Abstand von 40 cm Rillen mit einer Tiefe von 0,5 – 1 cm in die Erde.
Zerreiße dein Samenpapier in Stücke mit je einem Samen.
Lege alle 40 cm einen Schnipsel in die Rillen, verschließe diese und gieße die Saat gut an. Um Lücken zu vermeiden, kannst du die Samen auch enger aussäen und später vereinzeln.
Halte die Erde bis zur Keimung gleichmäßig feucht.
Wenn dein in Schalen vorgezogener Grünkohl ein paar Zentimeter gewachsen ist und die ersten richtigen Grünkohlblätter ausgebildet hat, kannst du ihn ins Beet umpflanzen.
Hast du deinen Grünkohl direkt im Beet ausgesät, musst du ihn nur vereinzeln, wenn die Keimlinge zu eng beieinander aufgegangen sind.
Befreie das Beet von Unkraut und arbeite mit einem Rechen etwas Kompost ein.
Hebe die Pflänzchen mit einem Pikierstab oder Löffelstiel vorsichtig aus der Anzuchtschale bzw. aus der Erde.
Grabe im Abstand von 40 cm Löcher in die Erde, die tief genug sind, die Wurzeln der Keimlinge zu fassen.
Setze die Pflänzchen ein, verschließe die Löcher und drücke die Erde etwas an. Gießen nicht vergessen!
Auch die im Beet ausgesäten Pflanzen solltest du auf 40 cm verziehen, indem du zu eng stehende Keimlinge aus der Erde hebst und an anderer Stelle wieder einpflanzt.
Gieße deine Pflanzen nach dem Umsetzen ins Beet gut an.
Gerade im Sommer kannst du mit Rasenabschnitt mulchen, damit sie nicht so schnell austrocknen.
Wie du beim Pikieren genau vorgehst, erfährst du in diesem Video:
Halbschattig
Humusreicher Boden
In den letzten 3 Jahren keine Kreuzblütler an derselben Stelle anbauen (z.B. Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Rettich, Radieschen, Rucola), da sich Krankheiten und Schädlinge sonst leicht ausbreiten.
Geeignete Beetpartner: Aubergine, Dill, Erbse, Gurke, Kopfsalat, Lauch, Mangold, Paprika, Pfefferminze, Radieschen, Rettich, Rote Bete, Sellerie, Spinat, Tomate
Ungeeignete Beetpartner: Brokkoli und andere Kohlsorten, Knoblauch, Kartoffel, Zwiebel
Regelmäßig gießen, Staunässe vermeiden
Regelmäßig düngen (Kompost, Bio-Dünger, kein tierischer Mist)
Bereits Jungpflanzen mit feinmaschigen Kulturschutznetzen bedecken, damit der Kohlweißling seine Eier nicht ablegen kann.
Krankheiten und Schädlinge
Kohlhernie: Befallene Pflanzen im Hausmüll entsorgen und in den nächsten 6 Jahren keinen Kohl im selben Beet anbauen.
Erdflöhen, Kohlblattläuse, Kohlmotten, Kohlfliegen, Kohleulen, Kohlweißling: vorbeugend engmaschige Kulturschutznetze anbringen.
Blätter frühzeitig nach Eiern von Kohlweißling, Kohlmotte und Kohleule absuchen und diese zerdrücken, Raupen absammeln.
Tomaten, Sellerie oder Thymian zwischen den Kohlpflanzen anbauen: Der Geruch lenkt den Kohlweißling von den Kohlblättern ab.
Ernte einzelner Blätter ab dem Spätherbst bis in den Winter hinein möglich; zunächst äußere Blätter ernten, dann wachsen von innen neue nach.
Bei Kälte verbessert sich der Geschmack und die Blätter werden süßer. Ist der Frost sehr stark, sollte besser abgeerntet werden.
Im Februar und März treibt der Kohl nochmal ein wenig aus, bevor er im Frühjahr in die Blüte geht.
Die Blätter können ein paar Tage im Kühlschrank gelagert werden.
Zum Einfrieren in Stücke schneiden und blanchieren.
Junge Blätter können roh in einem Salat verwendet werden, zum Beispiel mit Mandarinen und Walnüssen.
Bei größeren Blättern sollten mit einem Messer die feinen Blattteile vom Strunk gelöst werden. Der Strunk wird dann – sofern er nicht zu holzig ist – zuerst ins Gericht gegeben, bevor die kleingeschnittenen Blätter folgen.
Der Grünkohl passt zu allerlei deftigen Gerichten wie Eintöpfen oder Bratkartoffeln.
Wer Lust auf einen gesunden Snack hat, kann die Blätter in Öl frittieren und als Chips genießen.