Das erwartet dich:
Du möchtest die wichtigsten Infos zu deiner Wilden Malve im DIN-A4-Format mit in den Garten nehmen? Hier ist unsere Kurzanleitung zum Ausdrucken:
Die wichtigsten Infos auf einen Blick:
Saattiefe: nur dünn mit Erde bedecken, Lichtkeimer
Keimtemperatur: 18–22 °C
Keimdauer: 14 Tage
Pflanzenabstand: 40 cm
Reihenabstand: 50 cm
Wurzeltiefe: 50 cm
Aussaat Freiland/Blüte: April–Mai/Juni–September
Aussaat Haus/Ernte: März–April/Juni–September
Standort: sonnig
Boden: humusreich, locker, stickstoffreich
Lebensdauer: zwei- bis mehrjährig
Typ: Schwachzehrer
Wilde Permakultur oder perfekt gepflegter Staudengarten – Malven bringen schillernden Glanz in jedes Beet. Und wenn man glaubt, es könnten nicht noch mehr Blüten an einer Pflanze wachsen, legen die majestätischen Malvengewächse erst richtig los.
Schon vor Jahrhunderten waren sie deshalb beliebt in Bauerngärten und sicher gibt es zahlreiche alte Haussorten, die sich an ihrem Standort seit Generationen immer wieder selbst ausgesät und sich so perfekt an die Gegebenheiten des jeweiligen Gartens angepasst haben.
Auch die Wilde Malve ist sehr anpassungsfähig und freut sich, wenn sie ihre Samen in deinem Garten verteilen und ihn so jedes Jahr aufs Neue zum Strahlen bringen kann. Wenn du sie schon etwas früher im Jahr blühen sehen möchtest, sammelst du im Herbst ein paar Samen ab und ziehst die Wilde Malve ab März im Haus vor.
Das Vorziehen der Wilden Malve im Haus ist ganz einfach. Dadurch kannst du sie etwas früher zum Blühen bringen.
Robuster und widerstandsfähiger ist die Malve allerdings, wenn du sie ab April direkt ins Beet oder in einen großen Topf aussäst.
Das brauchst du fürs Vorziehen:
Anzuchttöpfe
Ballbrause
Befülle Anzuchttöpfchen mit Erde und feuchte sie gut an. Reiße das Kalendarium in Schnipsel mit je einem Samen oder hole die einzelnen Samen aus dem Papier. In jedes Töpfchen kommen 1–2 der lustig gekrümmten Samen (falls einer nicht aufgeht). Da die Wilde Malve ein Lichtkeimer ist, legst du die Samen nur auf die Erde und drückst sie mit einem Stück Holz oder deiner Hand leicht an. Streue ein kleines bisschen Erde drüber. Gieße alles vorsichtig mit einer Ballbrause an und stelle die Töpfchen an ein helles Fensterbrett.
Wie das Vorziehen von Gemüse, Blumen und Kräutern genau funktioniert und was du dabei beachten solltest, erfährst du in diesem Video:
Pikieren: Es ist noch zu kalt draußen, aber deinen Pflänzchen wird es dennoch zu eng in ihren Anzuchttöpfen? Dann solltest du sie zunächst in größere Töpfe pikieren. Wie Pikieren geht, zeigen wir dir im Video:
Vorbereitung Freiland: Wenn du deine Samen direkt aussäen möchtest oder deine Malven nach dem Vorziehen ins Beet setzen willst, solltest du es gut auflockern und karge Böden mit etwas Kompost anreichern. Benutze zum Einarbeiten einen Rechen.
Vom Topf ins Beet oder in den Kübel: Mitte Mai können deine vorgezogenen Malven nach draußen. Setze sie dazu im Abstand von 40 cm ins Beet und gieße sie danach gut an, damit sie wieder anwurzeln können. Für den Balkon solltest du einen großen Kübel wählen (Tiefe mindestes 50 cm), in den du je nach Durchmesser 1–4 Pflanzen setzt.
Bio-Aktiverde für Blumen und Kräuter
Auf Terra-Preta-Basis (Holzkohle)
Torffrei
Bio-zertifiziert
Direktsaat Freiland: Ab April kannst du die Samen direkt ins Beet säen. Ziehe dafür im Abstand von 50 cm leichte Rillen in die angefeuchtete Erde und lege alle 20 cm einen Samen hinein. Der Abstand ist deshalb so wichtig, weil deine Malven sehr groß werden und viele Blätter und Blüten bilden können. So wachsen sie zu richtig schönen Stauden heran.
Um zu verhindern, dass die Samen davongeschwemmt oder von Vögeln gefressen werden, bedeckst du sie ganz leicht mit Erde oder siebst Sand darüber. Gieße alles gut an und halte die Saat bis zur Keimung durchgehend feucht. Wenn die Samen durch starken Regen zu nah aneinander geschwemmt werden oder alle Samen aufgehen, musst du sie nach der Keimung auf 40 cm vereinzeln. Dafür hebst du zu eng stehende Keimlinge vorsichtig aus der Erde und setzt sie an anderer Stelle wieder ein. Gut angießen!
Die Wilde Malve bevorzugt zwar eher warme und sonnige Standorte, zum Beispiel an einer Hauswand, hält es aber auch gut in halbschattigen Gärten aus.
Ihr Lieblingsboden ist locker, sandig und humusreich. Wenn du einen sehr lehmigen Boden hast, solltest du diesen mit Sand und Kompost verbessern.
Beetnachbarn
Gut: Karotte, Petersilie, Salat
Schlecht: Keine
Beet mit Kompost vorbereiten
Keine Düngung notwendig
Überwinterung: Grün stehenlassen und im Frühjahr zurückschneiden oder bereits im Herbst nach der Samenreife. Bei Frost ggf. mit Stroh oder Reisig abdecken. Kübelpflanzen dunkel bei ca. 8 °C überwintern (im Haus oder mit Jutesäcken und Styroporunterlage isoliert an einer Hauswand).
Krankheiten und Schädlinge:
Blattläuse: im Zimmer mit Seifenwasser besprühen, im Freien mit Wasser abspritzen, Nützlinge ausbringen
Malvenblattader-Potyvirus: von Krankheiten befallene Pflanzenteile entfernen und im Hausmüll entsorgen
Malvenrost: Blätter mit „Rostflecken“ in den Hausmüll werfen, ggf. ganze Pflanze entfernen und im nächsten Jahr Standort wechseln
Sobald sich die ersten Blüten entwickelt haben, kannst du sie mit einer Schere ernten. Da im Laufe des Sommers immer wieder neue Knospen aufblühen, hast du stets ein paar zur Hand, um deine Küchenkreationen zu dekorieren.
Teile aber fair mit den Insekten in deinem Garten und lass ihnen auch ein paar Blüten übrig.
Wenn du wartest, bis die Malve abgeblüht ist und Samen ausgebildet hat, kannst du diese im Herbst an einem trockenen Tag abnehmen. Sie sehen aus wie kleine Käselaibe, die du in „mundgerechte“ Stücke (die einzelnen Samen) brechen kannst.
Die Blüten der Wilden Malve verschönern nicht nur dein Beet, sondern auch alle möglichen Gerichte. Da muss man fast schon aufpassen, dass sie mit ihrer leuchtenden Farbe die anderen Zutaten nicht überstrahlen. Geschmacklich haben sie aber leider nicht viel zu bieten.
Da sich die Farbe sehr leicht auf Flüssigkeiten überträgt, kannst du mit den getrocknete Blüten zum Beispiel einen einfachen, grünen Kräutertee leicht rot färben (und ihn so vielleicht deinen Kindern unterjubeln). Ein zusätzliches Argument für Malventee: Sie wirken bei Husten schleimlösend.
Die jungen Blätter können ebenfalls für Salate und Suppen verwendet werden. Man kann sie aber auch wie Spinat zubereiten.
Für einen leicht nussigen Geschmack in sommerlichen Salaten kannst du ein paar der unreifen Samen hinzugeben.