Das erwartet dich:
Die wichtigsten Infos zum Anbau der Walderdbeeren findest du in unserer Kurzanleitung, die du im DIN-A4-Format ausdrucken kannst:
Die wichtigsten Infos auf einen Blick:
Saattiefe: 0,2 cm, Lichtkeimer
Keimtemperatur: 20 °C
Keimdauer: 14–42 Tage
Reihenabstand: 20 cm
Pflanzenabstand: 15 cm
Wurzeltiefe: 15 cm
Aussaat Haus/Ernte: Februar–März/Mai–September
Aussaat Freiland/Ernte: Mai/August–September
Typ: Mittelzehrer
Standort: halbschattig bis sonnig
Boden: humusreich, locker, feucht, leicht sauer
Sie ist der heimliche Star unter den Erdbeeren: Die Walderdbeere mag nur kleine Früchte haben, dafür sind sie viel geschmacksintensiver als ihre großen Schwestern auf dem Feld. Zudem freuen sich Insekten aller Art über ihre Blüten und Früchte – wenn die Kinder ihnen denn etwas von den süßen Vitaminbomben übriglassen sollten.
Übrigens: Die meisten der heute angebauten Gartenerdbeeren sind das Ergebnis einer Kreuzung von Scharlach-Erdbeeren und Chile-Erdbeeren, die beide aus Amerika stammen. Die Walderdbeeren waren vor dieser Züchtung, die etwa 1750 gelang, die einzigen Erdbeeren, die man in Europa kannte. Sie wachsen heute noch wild in Wäldern – bei Spaziergängen im Sommer einfach mal Ausschau nach leuchtend roten Früchtchen am Wegrand halten. Oder du erntest sie mit unserer Anleitung gleich aus dem eigenen Garten.
Das brauchst du:
Anzuchttöpfe oder Anzuchtschale
Anzuchterde
Ballbrause
Freiland: Boden mit Kompost vorbereiten; lehmigen Boden mit Sand aufbessern
Vorziehen Haus: Anzuchttöpfe oder Anzuchtschale mit Anzuchterde bis 1 cm unter den Rand füllen. Kalenderblatt heraustrennen und in kleine Schnipsel mit jeweils einem Samenkorn reißen. In Anzuchttöpfe jeweils einen Samen geben (Schriftseite zeigt nach unten), etwas Erde drüberstreuen, angießen. In Anzuchtschalen haben auch mehrere Samen Platz, ca. 2 cm Abstand wahren. Alles an einen warmen, hellen Ort stellen und bis zur Keimung nicht austrocknen lassen. Eine Folie über die Anzuchtgefäße zu legen hilft, ein günstiges Kleinklima zu erhalten. Folie jeden Tag für ein paar Minuten entfernen, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Vorbereitung Freiland: Etwas Kompost in das vorgesehene Beet mit dem Rechen einarbeiten. Mit halbverrottetem Laub und holzigen Abfällen mulchen, z. B. Zweige, Holzspäne, Nadelstreu.
Direktsaat Freiland: erst ab Mai möglich. In dem vorbereiteten Beet leichte Rillen mit den Fingern ziehen. Abstand von 20 cm einhalten. Saatgut in Abstand von jeweils 15 cm ausbringen. Etwas Erde drüberstreuen. Angießen. Bis zur Keimung nicht austrocknen lassen.
Pikieren (Haus): Es können vier bis sechs Wochen vergehen, bis deine Erdbeerpflanzen in ihren Anzuchttöpfchen oder in der Anzuchtschale mehrere Blattpaare gebildet haben. Dann ist es Zeit fürs Pikieren. Dafür nimmst du größere Töpfe (ca. 11 cm im Durchmesser), in die du diesmal Gartenerde oder Universalerdefüllst, da deine Pflanzen nun etwas mehr Nährstoffe zum Wachsen brauchen. Hebe deine Walderdbeeren vorsichtig mit einem Pikierstab aus den alten Töpfen und setze sie samt Wurzeln ins neue Zuhause. Angießen ist abermals ein Pflichtpunkt.
Wie Pikieren geht, zeigen wir dir in diesem Video:
Vom Topf ins Beet: Sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind (ca. Mitte Mai), kannst du deine Walderdbeeren vom Topf ins Beet umpflanzen, falls du einen Garten hast. Dafür gräbst du so tiefe Löcher, dass deine Pflanze samt Wurzelballen darin Platz hat. Die Erde wieder fest andrücken und gießen.
Vom kleinen Topf in den großen Topf/Balkonkasten: Solltest du keinen Garten haben, können deine Walderdbeeren Mitte Mai in Balkonkästen oder Blumenampeln umziehen. Sie sind Flachwurzler und brauchen keine besonders tiefen Töpfe. Achte auf genügend Pflanzabstand, damit sie sich gut entwickeln können. Um den hungrigen Erdbeeren genügend Nährstoffe zur Verfügung zu stellen, pflanzt du sie in hochwertige torffreie Bio-Garten- oder Gemüseerde um.
Pikieren (Freiland): Du hast deine Samen direkt ins Beet ausgesät? Sehr gut, so sparst du dir das Pikieren – außer sie sind zu dicht nebeneinander aufgegangen. Dann hebst du sie mit einem Pikierstab oder Bleistift aus der Erde und setzt sie in vorgegebenem Abstand (15 cm) erneut in die Erde. Was jetzt noch folgt – du ahnst es schon: Angießen!
Der wichtigste Hinweis steckt im Namen: Walderdbeeren brauchen ähnliche Bedingungen wie man sie im Wald vorfindet. Waldböden sind mit die besten überhaupt. In einem gesunden Mischwald (und damit ist keine wirtschaftlich genutzte Fichten-Monokultur gemeint) gibt es lebendige, humose Erde. Kein Wunder, schließlich wird alles, was stirbt, wiederverwertet. Laub, Überreste von Tieren, Totholz – alles wird zersetzt und erneut allen Lebewesen zur Verfügung gestellt. Es ist ein Zustand, den man auch im eigenen Garten anstreben sollte: einen Kreislauf, in dem keine Nährstoffe verschwendet werden und in dem sich der Boden selbst regenerieren kann.
Nun sind unsere Gärten aber oftmals weit davon entfernt, Wälder zu sein. Wir können nachhelfen, indem wir Mulchen (also schützende Schichten aus Laub, Grasschnitt oder Ähnlichem über die Beete ausbreiten) und Kompost einarbeiten.
Wenn du einen Standort für deine Walderdbeeren auswählst, denke dran: Was kommt einem Wald am nächsten? Gibt es ein lichtes Gehölz, unter dem der Boden feucht, locker und humos ist? Perfekt! Falls es das nicht gibt, kannst du neben deinen Walderdbeeren höher wachsende Wildblumen pflanzen, damit diese etwas Schatten werfen.
Übrigens ist es auch von Vorteil, wenn im Jahr zuvor an derselben Stelle Bohnen oder Kartoffeln gewachsen sind. Diese bereiten den Boden perfekt für Mittelzehrer vor, da sie ihn gut auflockern und vor allem Bohnen Nährstoffe darin einlagern (hier mehr über die Superkraft der Bohnen).
Beetnachbarn
Gut: Borretsch, Kopfsalat, Knoblauch, Lauch, Radieschen, Schnittlauch, Spinat, Zwiebel
Schlecht: Kohl
Im Beet nur gießen, wenn anhaltende Hitze herrscht
Beet mit Kompost vorbereiten
Im Topf regelmäßig, aber mäßig gießen
Topfkulturen düngen
Nach der Ernte alle Pflanzen mit Kompost oder organischem Dünger versorgen, da sie in dieser Zeit nochmal wachsen
Mischkultur mit Knoblauch beugt Schimmelkrankheiten vor
Winterhart
Vermehrung über sogenannte Ausläufer; kräftige Ausläufer in den Boden oder Anzuchttopf absenken und mit Drahtstück fixieren. Sobald sich Wurzeln gebildet haben, kann man ihn von der Mutterpflanze abtrennen. Das ist sinnvoll, da der Mutterpflanze sonst sehr viel Energie gezogen wird. Außerdem tragen Erdbeeren nur ein paar Jahre Früchte. Wer frühzeitig für Nachwuchs sorgt, muss nie wieder neue Pflanzen kaufen oder von Samen aus ziehen.
Schädlinge, Krankheiten
Schnecken: lieben Erdbeeren; Schnecken entweder absammeln, indem du um die Erdbeeren Holzbretter legst, worunter sie sich tagsüber verkriechen, oder Stroh unter den Erdbeeren auslegen. Das verhindert einerseits, dass die Früchte auf den Erdboden hängen und schmutzig werden, andererseits erschwert es den Schnecken, drüber zu kriechen.
Mehltau: Erdbeeren nur von unten gießen, die Blätter nicht nass machen. Knoblauchzehen zwischen Erdbeerpflanzen stecken, er schützt vor Schimmelkrankheiten
Erntezeit ist dann, wenn die Früchte rot sind und einem beinah von selbst in die Hand fallen. Je nach Standortbedingungen und Wetter kann das schon im Mai der Fall sein und bis in den September hinein dauern. Manche Pflanzen bilden übrigens erst im zweiten Jahr Blüten und Früchte – das ist ganz normal und kann nicht beeinflusst werden.
Wir müssen dir wohl nicht sagen, wie du deine Walderdbeeren genießen kannst. Pflücken und ab in den Mund – das ist die einfachste Variante. Wer sich die Mühe machen will, kann auch eine Marmelade aus ihnen kochen. Schneller geht es, wenn man große Erdbeeren hinzugibt. Über ein Dessert gestreut oder in einer selbst gemachten Limonade entfalten schon ein paar Beeren ihr unvergleichlich sommerliches Aroma.
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