Du möchtest die wichtigsten Infos zur Aussaat deines Federkohls im DIN-A4-Format mit in den Garten nehmen? Kein Problem! Druck dir einfach unsere Kurzanleitung aus:
Die Federkohlsamen säst du ab Ende Mai draußen aus, um die Grünkohlblätter im Herbst und den ganzen Winter hindurch ernten zu können. Am besten säst du den Federkohl in einer Aussaatschale im Freien aus. Für die Topfkultur ist die hochwüchsige Pflanze nicht geeignet. Federkohl wächst zwar langsamer als andere Grünkohlsorten, dafür ist er robuster gegen Krankheiten und Schädlinge.
Die wichtigsten Infos auf einen Blick:
Samentiefe: 2 cm, Dunkelkeimer
Keimtemperatur: 3–22 °C
Keimdauer: 4–5 Tage
Nicht für Topfkultur geeignet
Erde: humusreiche Gartenerde/Pflanzerde
Beet mit Kompost anreichern, zwischendurch immer wieder düngen
Standort: sonnig bis halbschattig
Fruchtfolge beachten: Keine Kohlgewächse in den letzten 3 Jahren im selben Beet
Vorziehen in Schalen oder im Beet mit einem Pflanzabstand von 2 cm
Pikieren oder Vereinzeln: Sobald sich die ersten richtigen Kohlblätter nach den Keimblättern gebildet haben
Endgültiger Pflanzabstand: 40 cm in alle Richtungen
Das brauchst du:
Ggf. eine Schale zum Vorziehen (z.B. leere Plastikschale mit Löchern an der Unterseite) und Anzuchterde
Kompost zur Anreicherung des Beets
Vorziehen in Schalen
Um die Keimfähigkeit zu erhöhen, solltest du die Federkohlsamen in Schalen aussäen und später pikieren. Befülle dazu eine Pflanzschale, zum Beispiel eine Plastikschale mit Erde. Zerreiße dein Samenpapier in Schnipsel und pflanze diese ca. 2 cm tief mit einem Abstand von 2 cm ein.
Halte die Erde bis zur Keimung durchgehend feucht, vermeide aber unbedingt Staunässe.
Die Schale stellst du draußen an einen geschützten, warmen Ort, der jedoch keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein sollte.
Aussaat im Beet
Möchtest du die Samen direkt aussäen, dann legst du die Papierschnipsel mit jeweils einem Samen im Abstand von 40 cm in 2 cm tiefe Rillen. Wenn du mehrere Reihen planst, sollten diese 40 cm Abstand zueinander haben. Du kannst die Samen auch enger aussäen und später vereinzeln (siehe unten). Die Papierschnipsel befeuchtest du vorsichtig, bevor du die Rillen wieder mit Erde auffüllst und alles gut angießt.
Humusreicher Boden
Sonnig bis halbschattig
Im selben Beet dürfen in den letzten 3 Jahren keine Kohlgewächse angebaut worden sein (z.B. kein Kohlrabi, Blumenkohl, Brokkoli, Wirsing, Rettich, am besten auch keine Radieschen)
Gut: Kartoffel, Lauch, Ringelblume, Salat, Tomate, Thymian
Schlecht: Kohl, Erdbeere, Knoblauch, Radieschen, Rettich, Senf, Zwiebel
Sobald sich nach den zarten Keimblättern die ersten richtigen Blätter entwickelt haben, müssen die Pflänzchen mit einem Abstand von 40 cm zueinander an ihren endgültigen Standort gesetzt werden, an dem du die Erde vorher mit Kompost angereichert und befeuchtet hast.
Wenn du deinen Federkohl in Schalen ausgesät hast, musst du die Pflänzchen pikieren. Mit einem Pikierstab hebst du sie vorsichtig einzeln aus der Schale und setzt sie dann an ihrem neuen Platz in vorbereitete Pflanzlöcher. Bedecke die Wurzeln mit Erde und gieße alles gut an.
Solltest du die Samen direkt im Beet ausgesät haben, müssen zu eng stehende Pflänzchen vereinzelt werden. Hebe in diesem Fall nur die schwächeren von ihnen aus der Erde, um sie an anderer Stelle mit genügend Abstand wieder einzupflanzen.
Nach dem Umsetzen kann zum Beispiel mit Rasenabschnitten gemulcht werden.
Wie das mit dem Pikieren genau funktioniert, kannst du in diesem Video nachsehen.
Regelmäßig gießen, aber aufgepasst: Kohl benötigt viel Wasser und Nährstoffe, verträgt aber keine Staunässe
Für ausreichend Stabilität rund um den Stiel Erde anhäufeln
Starkzehrer: Regelmäßig düngen (Kompost, Bio-Dünger, kein tierischer Mist)
Zur Vorbeugung von Schädlingen bereits Jungpflanzen mit feinmaschigen Kulturschutznetzen bedecken
Immer nur äußere Blätter ernten
Krankheiten und Schädlinge
Kohlhernie: kranke Pflanzen sofort entfernen und im Restmüll entsorgen. Zur Vorbeugung kannst du Algenkalk in die Pflanzlöcher geben.
Feinmaschige Kulturschutznetze schützen vor Erdflöhen, Kohlblattläuse, Kohlmotten, Kohlfliegen, Kohleulen, vor dem Kohlweißling und der weißen Fliege.
Bei Befall Schädlinge bzw. betroffene Blätter entfernen und im selben Beet 6 Jahre lang keine Kohlsorten anbauen
Blätter frühzeitig nach Eiern von Kohlweißling, Kohlmotte und Kohleule absuchen und diese zerdrücken, Raupen absammeln
Tomaten, Sellerie oder Thymian zwischen den Kohlpflanzen anbauen: Der Geruch lenkt den Kohlweißling von seinem eigentlichen Ziel ab.
Ab dem späten Herbst bis in den Winter hinein nach Bedarf ernten (November bis Februar)
Zunächst nur äußere und mittlere Blätter ernten und die innere Blattrosette stehen lassen (von innen wachsen neue Blätter nach).
Kälteperioden verbessern den Geschmack, da Stärke in Zucker umgewandelt wird. Bei starkem, langanhaltendem Frost besser abernten.
Die untersten Blätter und der Strunk können an Tiere, zum Beispiel an Kaninchen, verfüttert werden.
Übrigens: Diese alte Grünkohlsorte wächst deswegen so hoch, weil der Strunk früher von Kleinbauern zur Tierfütterung genutzt wurde. Das macht den Federkohl zu einer Zweinutzungspflanze. Bei neueren Grünkohlsorten wurde der lange Strunk weggezüchtet, da die Zweitnutzung als Tierfutter beim landwirtschaftlichen Anbau des Gemüses heute keine Rolle mehr spielt.
Wie alle Grünkohlsorten ist auch die Ostfriesische Palme besonders in der norddeutschen Küche ein beliebtes Wintergemüse. Die mittleren Blätter eignen sich wunderbar für deftige Suppen und Eintöpfe. Traditionell wird er mit regionalen Wurstspezialitäten zubereitet und gegessen. Als Beilage kochst du passend zur kalten Jahreszeit ein paar leckere Salzkartoffeln.
Falls du noch keine Erfahrungen mit der Kohlzubereitung hast, gibt’s hier ein kleines Basisrezept für dich: Die krausen Blätter waschen und grob zerkleinern, Zwiebelwürfel in Fett anschwitzen, Federkohl, Salz und Pfeffer hinzugeben und ca. 10 Minuten dünsten. Schon hast du ein leckeres Kohlgericht! Und wenn etwas übrig bleiben sollte, ist das gar nicht schlimm: Aufwärmen verbessert den Geschmack nämlich noch.
Junge Blätter kannst du roh als Salat genießen und zum Beispiel mit Äpfeln und Walnüssen verfeinern.