Das erwartet dich:
Du willst offline im Garten oder auf dem Balkon arbeiten? Dann druck dir einfach unsere Kurzanleitung im DIN-A4-Format aus und genieße das analoge Dasein:
Die wichtigsten Infos auf einen Blick:
Saattiefe: 3–4 cm, Dunkelkeimer
Keimtemperatur: 8–20 °C
Keimdauer: 7–10 Tage
Reihenabstand: 20 cm
Pflanzenabstand: 10 cm
Wurzeltiefe: 30 cm
Aussaat Haus/Ernte: März–April/Juni–September
Aussaat Freiland/Ernte: April–Juli/Juli–November
Typ: Mittelzehrer
Pflanzenfamilie: Fuchsschwanzgewächse
Standort: sonnig–halbschattig
Boden: humos, feucht
Diese alte italienische Rote-Bete-Sorte ist nach der Hafenstadt Chioggia benannt, die in der Nähe von Venedig liegt und die lange Zeit für den Anbau von Gemüse bekannt war. Ihre rot-weiß-geringelte Farbe unterscheidet sie von anderen Sorten der vitaminreichen Knolle. Die ungewöhnliche Färbung verschwindet allerdings beim Kochen. Bereite die Sorte „Chioggia“ also am besten roh als Carpaccio zu (siehe "Genießen").
Im Freien säst du Ende April bis Juli aus, du kannst die Rote Bete aber auch ab März im Haus vorziehen. Dadurch kannst du die vorgezogenen Pflänzchen gleich mit dem richtigen Abstand zueinander ins Beet setzen.
Das brauchst du:
Anzuchttöpfe
Ballbrause
Freiland: Kompost
Vorziehen im Haus: Wenn du deine Rote Bete im Haus vorziehen möchtest, befüllst du entweder einzelne Anzuchttöpfchen oder Anzuchtschalen mit Anzuchterde, die du leicht anfeuchtest. Anschließend bohrst du mit dem Finger ein Loch pro Anzuchttöpfchen (bei Anzuchtschalen mehrere Löcher im Abstand von 2 cm) in die Erde, die etwas 3–4 cm tief sein sollten. In jedes Loch kommt nun ein Samenpapierschnipsel mit möglichst einem einzelnen Rote-Bete-Samen. Löcher verschießen, angießen und die Gefäße an ein helles Fensterbrett oder unter eine Pflanzenlampe stellen.
Um die Keimfähigkeit zu erhöhen und die Keimdauer zu verkürzen, kannst du eine durchsichtige Folie oder eine Glasscheibe über deine Gefäße spannen. Diese solltest du täglich für ein paar Minuten lüften, um Schimmel vorzubeugen. Nach der Keimung muss die Abdeckung entfernt werden.
Was du beim Vorziehen von Gemüse sonst noch beachten solltest, erklären wir in unserem Video:
Direktsaat: Ab April kannst du Rote Bete auch einfach direkt ins Beet oder in große Töpfe aussäen (Tiefe mindestens 30 cm, Erde: torffreie Gemüseerde). Auf eher sandige Böden kannst du 2 Wochen vor der Aussaat etwas Kompost ausbringen, damit sie Feuchtigkeit und Nährstoffe besser halten. Für die Aussaat ziehst du im Abstand von 20 cm Rillen, die etwa 3–4 cm tief sein sollten. Nun legst du alle 10 cm jeweils 2 Samen in die Erde, verschließt die Rillen und gießt alles gut an.
Pikieren (Haus): Nach den ersten Keimblättern haben sich an deinen vorgezogenen Pflänzchen die ersten richtigen Rote-Bete-Blätter gebildet? Dann wird es Zeit, sie entweder einzeln in größere Töpfchen mit Gemüseerdeoder ab Ende Mai direkt ins Beet zu setzen. Hebe die Keimlinge mit einem Pikierstab aus den alten Töpfchen und pflanze sie vorsichtig um. Achte darauf, dass du sie nicht zu tief setzt. Der Vegetationspunkt, aus dem neue Blätter wachsen, darf nicht bedeckt werden. Nachdem du die Löcher wieder verschlossen hast, gießt du alles nochmal gut an.
Wie pikieren geht, zeigen wir dir in diesem Video:
Vereinzeln (Direktsaat Beet oder Topf): Bei der Direktsaat von Roter Bete kommt es immer wieder vor, dass Keimlinge zu eng nebeneinander aufgehen, da aus einem Samen mehrere Sämlinge wachsen können. Dann musst du sie auf 10 cm vereinzeln, sobald sich die ersten richtigen Blätter gebildet haben. Benutze dazu einen Pikierstab, mit dem du die zu eng stehenden Pflänzchen aus der Erde hebst. An ihrem endgültigen Bestimmungsort setzt du sie dann in vorbereitete Pflanzlöcher. Nicht zu tief einpflanzen, wiederum verschließen und angießen. Wenn du keinen Platz mehr hast oder die ausgedünnten Sämlinge nicht erneut einpflanzen möchtest, kannst du die jungen Blätter auch in einen Salat geben.
Um eine schöne, große Knolle auszubilden, braucht Rote Bete nährstoffreiche Erde, die Feuchtigkeit gut halten kann. Sandige Böden sollten daher bereits im Frühjahr mit Kompost aufgebessert werden. Für den Anbau im Topf verwendest du am besten Gemüseerde.
Obwohl Rote Bete ein erdiges Gemüse ist, liebt sie helle, sonnige Standorte. Dabei solltest du die Erde gerade im Sommer stets feucht halten.
Bio-Aktiverde für Tomaten und Gemüse
Auf Terra-Preta-Basis (Holzkohle)
Torffrei
Bio-zertifiziert
Beetnachbarn:
Gut: Dill, Fenchel, Gurke, Kohlarten, Koriander, Knoblauch, Salat, Tomate, Zucchini, Zwiebel
Schlecht: Karotte, Kartoffel, Lauch, Mais, Mangold, Spinat
Anbaupause von 4 Jahren einhalten
Beet mit Kompost vorbereiten
Düngung: Im Sommer mit Brennnesseljauche oder organischem Dünger
Mulchen, aber Knollen nicht bedecken
Regelmäßig gießen
Krankheiten und Schädlinge
Wühlmäuse: Sie machen sich besonders im Herbst gerne an deinen Rote-Bete-Knollen zu schaffen. Sollten Mäuse in deinem Garten ein Problem sein, hilft – wenn du keine Fallen aufstellen willst – in der Regel nur ein Gitter, das du unter und um dein Beet legst. Oder du hoffst auf natürliche Fressfeinde wie Füchse, Marder oder Bussarde.
Schnecken: Absammeln oder mechanischen Schutz (z.B. Schneckenzaun) um das Beet anbringen
Rübenfliege: Engmaschiges Kulturschutznetz bereits kurz nach der Aussaat anbringen.
Pilz-, Bakterien- oder Virusinfektionen wie die Blattfleckenkrankheit oder Falschen Mehltau erkennst du meist an Blattveränderungen, z.B. an Flecken oder Punkten, die nicht auf Mangelerscheinungen oder den natürlichen Vegetationszyklus der Pflanze zurückzuführend sind. Betroffene Pflanzen solltest du umgehend entfernen und im Hausmüll entsorgen. Für die nächsten 4 Jahre dürfen keine Vertreter derselben Pflanzenfamilie (bei Roter Bete sind das z.B. Mangold oder Spinat) auf demselben Beet angebaut werden.
Rote Bete ist bis –3°C frosthart, du kannst sie also in milden Gegenden den ganzen Winter über ernten. Gegen leichten Frost schützt auch eine dicke Mulchschicht aus Laub. Die Knollen schmecken am leckersten, wenn du sie nach Bedarf erntest. Solltest du sie einlagern wollen (oder aufgrund von starkem Frost abernten müssen), die Blätter vorsichtig abdrehen und in einer Wanne mit Sand in den kalten Keller stellen. Anhaftende Erde vorher nicht entfernen!
In Stücke geschnitten kannst du die Rote Bete auch einfrieren, oder du legst sie süß-sauer ein.
Junge Blätter lassen sich ebenfalls in der Küche verwenden, zum Beispiel wenn du einige Pflänzchen beim Ausdünnen nicht wieder einpflanzen möchtest.
Die zarten Blätter sehen besonders hübsch in sommerlichen Salaten aus, dazu passen zum Beispiel Granatapfelkerne.
Im Winter bringt Rote Bete eine süßliche Frische in allerlei Eintöpfe und auch ein Rote-Bete-Curry mit Kokosmilch wird deine Geschmacksnerven zu Höchstleistungen anregen.
Rote Bete enthält außerdem verschiedene Vitamine sowie Eisen und Folsäure. Erstere bleiben am besten erhalten, wenn du Rote Bete nicht kochst. Die rohe Knolle kannst du in Smoothies verwenden oder als Carpaccio servieren. So kannst du die geringelte Färbung der Sorte Chioggia perfekt in Szene setzen:
Das brauchst du:
1–2 Knollen Rote Bete
100 g Feta (optional)
20 g Walnusskerne
100 g Rucola oder Feldsalat
3 EL Olivenöl
½ Zitrone
1 TL Honig oder Agavendicksaft
1 TL Senf
Salz und Pfeffer
So geht’s:
Olivenöl, Saft aus ½ Zitrone, Honig und Senf zu einem Dressing vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken
Rote Bete schälen und mit einem Gemüsehobel hauchdünn schneiden. Wenn du keinen Hobel besitzt oder dir das Schneiden der rohen Knolle schwerfällt, kannst du diese vorher garen. Dann geht allerdings die markante Färbung der Chioggia verloren.
Die Scheiben auf einem großen Teller als Rosette anrichten und den Feta darüber bröseln. Als vegane Alternative kann der Feta auch weggelassen werden.
Rucola oder Feldsalat waschen, putzen und auf dem Teller verteilen.
Walknusskerne grob hacken, in einer Pfanne mit Öl leicht anrösten und als Topping auf den Salat streuen.
Zuletzt das Dressing über das Carpaccio geben.